
Am 26. Februar 2025 fand das Jahrestreffen des Netzwerks ‚TU-Net MINT‘ an der RPTU statt. Das Event vereinte Lehrkräfte, Forschende und Fachpersonen, die sich über innovative Entwicklungen in der MINT-Bildung austauschten. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Integration Künstlicher Intelligenz (KI) in den Unterricht sowie auf der Schaffung nachhaltiger Kooperationen zwischen Universitäten und Schulen. Das Netzwerk besteht seit über 10 Jahren und umfasst 21 Schulen in Kaiserslautern. Durch einen exklusiven Vertrag zwischen Universität und Schulen wird eine enge Zusammenarbeit garantiert.
Die Teilnehmer diskutierten, wie wichtig der Austausch zwischen den Kooperationspartnern ist, um die Qualität in Studium und Lehre zu sichern. Ein Hauptziel des Netzwerks ist die Entwicklung von Lehr-Lernmaterialien, die den aktuellen Anforderungen des Bildungsmarktes gerecht werden. Im Rahmen des Treffens fanden Vorträge, unter anderem von Juniorprofessor Johann Seibert und Studienrätin Lisa Häßel, über KI als Werkzeug für personalisiertes Lernen statt. Die Notwendigkeit einer umfassenden Strategie für die Einführung von KI-Technologien im Schulbereich wurde ausführlich besprochen.
Workshops und praktischer Austausch
Das Netzwerktreffen diente zudem als Plattform für verschiedene Workshops. Professor Sascha Henninger und Dr. Katharina Schnur führten einen Workshop zu GIS-Technologien für die Datenvisualisierung im Unterricht durch. Ein weiterer Workshop von Dr. Oliver Ludwig behandelte digitale Tools zur Analyse von Bewegungsabläufen. Zudem gab es Angebote zu interaktiven KI-Tools und zur Nutzung technischer Innovationen in der MINT-Vermittlung. Die Ergebnisse der Treffen sollen in den nächsten Monaten in Form neuer Fortbildungsangebote für Schulen aufbereitet werden.
Die TU-Net MINT plant auch individuelle Schulbesuche, um neue Kooperations- und Transfermöglichkeiten zu schaffen. Dies steht im Einklang mit dem MINT-Aktionsplan 2.0, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt wird. Dieser Plan zielt darauf ab, MINT-Kompetenzen in Deutschland von der frühen Bildung bis zur Hochschulausbildung zu fördern. Unter verschiedenen Aktionsfeldern werden Kooperationen zwischen schulischen und außerschulischen MINT-Aktivitäten gestärkt.
Frauen in der MINT-Bildung
Ein weiterer wichtiger Aspekt der MINT-Bildung ist die Geschlechterverteilung. Frauen sind in MINT-Berufen nach wie vor klar unterrepräsentiert, obwohl Fortschritte erkennbar sind. Der Anteil an Studienanfängerinnen in MINT-Fächern stieg von 31% im Jahr 2002 auf 35% im Jahr 2022. Diese Entwicklung wird durch Initiativen wie „MissionMINT – Frauen gestalten Zukunft“ gefördert, die darauf abzielen, mehr Frauen für MINT-Studiengänge zu gewinnen. Auch der Girls‘ Day trägt dazu bei, klischeefreie Berufsorientierung für Schülerinnen zu ermöglichen.
Der Anteil weiblicher Akademiker in den MINT-Bereichen des Metall- und Elektro-Industrie-Sektors (M+E) hat sich von 2011 bis 2014 nahezu verdoppelt, dennoch sind viele Hürden und Stereotype nach wie vor präsent. Die Arbeitgeberverbände arbeiten aktiv daran, junge Frauen für technische Berufe zu begeistern und schlagen vor, Eltern stärker in die Technikbildung und Berufsorientierung ihrer Kinder einzubinden. Studien zeigen, dass Mädchen und Jungen zwar ähnliche Leistungen in MINT-Fächern erbringen, jedoch unterschiedliche Interessen besitzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahrestreffen des TU-Net MINT nicht nur aktuelle Herausforderungen in der MINT-Bildung behandelt hat, sondern auch die Notwendigkeit betont hat, ein starkes Netzwerk zu schaffen, um die Zukunft der MINT-Ausbildung in Deutschland aktiv zu gestalten. Es bleibt zu hoffen, dass die entwickelten Strategien und Angebote Früchte tragen und die MINT-Bildung für alle Geschlechter zugänglicher machen.
Für weitere Informationen können Sie die Berichte von RPTU, BMBF und iwd.de konsultieren.