
Im Gemeindegebiet von Eichenau wird eine Erhöhung der Hundesteuer ab April 2025 umgesetzt. Diese Maßnahme markiert das erste Mal seit fast zwei Jahrzehnten, dass die Hundesteuer angehoben wird. Der Gemeinderat hat entschieden, die Gebühr für den ersten Hund um 60 Prozent zu erhöhen, was die Zahlung auf 65 Euro pro Jahr anhebt. Zuvor lag die Steuer für den ersten Hund bei 40 Euro.
Der Vorschlag von Markus Wendling (FW), die Gebühr für den ersten Hund sogar auf 80 Euro zu verdoppeln, fand zwar Zustimmung, erreichte jedoch nicht die notwendige Mehrheit im Gemeinderat. Die von Markus Brüstle (EBV) angeforderte Erhöhung der Gebühren für Kampfhunde, von bisher 600 Euro auf 1000 Euro, wurde abgelehnt. Interessanterweise sind in Eichenau derzeit keine Kampfhunde registriert.
Haushaltsberatungen und Einnahmen
Die Entscheidung zur Erhöhung der Hundesteuer wurde im Rahmen der Haushaltsberatungen getroffen. Die Gemeinde erwartet durch diese Anpassung jährliche Einnahmen von etwa 40.000 Euro, was einen Anstieg im Vergleich zu den vorherigen 25.000 Euro darstellt. Kämmerer Alexander Zydek bezeichnete die Hundesteuer als Bagatellsteuer, die ohne strenge Zweckbindung verwendet werden kann. Zudem betonte Bürgermeister Peter Münster (parteifrei), dass der Verwaltungsaufwand für die Hundesteuer minimal sei und maximal eine Stunde pro Woche in Anspruch nehme.
In Eichenau sind die neuen Steuersätze klar geregelt. Für Hunde, die älter als vier Monate sind und noch nicht bei der Gemeinde gemeldet wurden, besteht die Verpflichtung zur unverzüglichen Meldung. Jedes angemeldete Tier erhält ein Hundezeichen zur Kennzeichnung.
Details der Hundesteuer
Hunderasse | Steuersatz pro Jahr |
---|---|
Erster Hund | 65,00 EUR |
Zweiter Hund | 130,00 EUR |
Dritter und jeder weitere Hund | 240,00 EUR |
Kampfhund | 600,00 EUR |
Die Hundesteuer in Deutschland ist seit Jahrzehnten umstritten und wird in vielen Kommunen erhoben. Diskutiert wird häufig über die hohen Folgekosten durch Hunde und die sozialen Aspekte, insbesondere von Seiten der Sozialpolitiker. Während die Hundesteuer als Relikt aus dem Mittelalter gilt, bringt sie für die Gemeinden kontinuierlich steigende Einnahmen. So betrugen die Einnahmen aus der Hundesteuer im Jahr 2020 380 Millionen Euro, was einem Anstieg von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die Hundesteuer ist zudem nicht zweckgebunden, was von vielen Hundehaltern kritisiert wird. Oft übersteigen die Kosten für die Beseitigung von Hundekot die Einnahmen aus der Steuer. Hundehalter sind heutzutage dafür verantwortlich, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere ordnungsgemäß zu entsorgen, was viele als Aufgabe der Gemeinde ansehen. Einige Kommunen versuchen bereits, Maßnahmen gegen Hundekot zu ergreifen, die allerdings rechtlich schwierig umzusetzen sind.