
In Baden-Württemberg wird die diesjährige Grippewelle als besonders stark wahrgenommen. Laut einem Bericht der Schwäbischen Post wurden bis zum 27. Februar 2025 mehr als 10.000 Grippefälle dem Landesgesundheitsamt (LGA) gemeldet, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders auffällig ist die Zunahme der Influenza-A-Fälle, die bis zur sechsten Kalenderwoche dominiert haben. In der darauf folgenden Woche zeigen die Daten einen Anstieg von Influenza-B-Fällen.
In der Woche vom 14. bis 20. Februar meldeten die Gesundheitsbehörden insgesamt 4.322 Grippefälle. Die Grippe-Höchststände traten offenbar zur Faschingszeit auf, was viele Experten als zeitliche Koinzidenz betrachten. Besonders betroffen sind Kinder: 75 Prozent der stationär behandelten jungen Patienten litten an Influenza. Die Altersgruppe der fünf- bis neunjährigen Kinder weist mit über 75 Fällen pro 100.000 Einwohner die höchste Inzidenz auf. Auch die Fallzahlen im Bereich der Kleinkinder bis vier Jahre und Jugendlichen zwischen 10 und 19 Jahren sind seit Ende Dezember 2024 deutlich gestiegen.
Akute Atemwegserkrankungen im Fokus
Aktuelle Daten des RKI zeigen, dass die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE) in der 7. Kalenderwoche stabil bei etwa 8.800 ARE pro 100.000 Einwohner blieb, was einen leichten Rückgang zur Vorwoche bedeutet. Die Inzidenz grippeähnlicher Erkrankungen (ILI) sank auf rund 2.600 pro 100.000 Einwohner. Dies deutet darauf hin, dass sich die Ausbreitung unter Schulkindern bereits spürbar verringert hat.
Zugleich zeigen weitere Analyseergebnisse, dass die Influenza-Aktivität weiterhin hoch bleibt. In der 7. Kalenderwoche berichteten 9.879 GrippeWeb-Teilnehmende über akute Atemwegserkrankungen, wobei 814 Fälle berücksichtigt wurden, die getestet wurden. Nachweislich stieg die Anzahl der Influenza-B-Viren, was sich auch in den Meldungen der letzten Wochen widerspiegelt.
Krankmeldungen zur Faschingszeit
Die AOK Ostwürttemberg hat die Krankenstände während der Faschingszeit analysiert und festgestellt, dass diese während der Faschingsfeierlichkeiten sinken. AOK-Pressesprecher Oliver Beyer bestätigte, dass weniger Krankmeldungen als in den Wochen davor und danach registriert wurden. Dies steht im Kontrast zu den niedrigeren Krankheitszahlen während der Faschingszeit im Jahr 2021, die durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen beeinflusst waren.
Zur Grippeprävention geben Fachleute folgende Tipps: Häufiges Händewaschen, das Vermeiden von Händeschütteln sowie die regelmäßige Reinigung von Tastaturen und Türklinken sind essenziell. Eine gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichend Schlaf stärken das Immunsystem und helfen, die Ansteckungsgefahr zu verringern. Darüber hinaus sollten Abstände zu Erkrankten gehalten werden, da die Grippe über Tröpfcheninfektion übertragen wird.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Zahlen der Grippefälle als auch die der akuten Atemwegserkrankungen in Baden-Württemberg und darüber hinaus einen klaren Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren zeigen. Die aktuellen Daten sind entscheidend für die Einschätzung und Bewertung der derzeitigen Gesundheitslage, vor allem in Bezug auf die starke Influenza-Aktivität in dieser Saison.
Für weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen in Bezug auf die Atemwegserkrankungen besuchen Sie bitte das Robert Koch-Institut und die Schwäbische Post.