Die US-Justizministerin Pam Bondi hat angekündigt, dass die Regierung plant, Akten zum Fall Jeffrey Epstein freizugeben. Diese Dokumente könnten möglicherweise am kommenden Donnerstag der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bondi erklärte, dass die Akten eine Vielzahl von Informationen zu Flugverbindungen, Namen und Diskussionen über die Vorfälle enthalten könnten, die Epstein zur Last gelegt wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Akten, die von einem Gericht freigegeben wurden, unter Verschluss gehalten, was den Druck von Politikern beider Parteien in Washington, das Material offenzulegen, verstärkt hat. Epstein wird vorgeworfen, in seinen Anwesen in New York und auf einer Karibikinsel junge Frauen, darunter auch Minderjährige, zur Prostitution angeworben zu haben.
Auf den Partys in Epsteins Anwesen, bei denen zahlreiche Prominente und wohlhabende Gäste anwesend waren, legitmierten sich die Vorwürfe. Epstein starb 2019 in Untersuchungshaft, bevor ein endgültiges Gerichtsurteil gegen ihn gefällt wurde. In der Folge wurde auch der britische Prinz Andrew mit Epstein in Verbindung gebracht. Er steht im Verdacht, mit einer Frau intim geworden zu sein, die zur Aussage gebracht hatte, sie sei zu diesen Handlungen gezwungen worden. Der Prinz bestreitet jedoch jegliches Fehlverhalten, obwohl Berichten zufolge ein Vergleich erreicht wurde.
Neueste Dokumente offenbaren Missbrauchsregime
Neu veröffentlichte Gerichtsdokumente, die aus Befragungen in Florida aus dem Jahr 2006 stammen, offenbaren detaillierte Aussagen zu den Sexualverbrechen von Jeffrey Epstein. Diese Dokumente wurden nach einem jahrelangen Rechtsstreit freigegeben, basierend auf einer Entscheidung des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis. Die Dokumente zeigen, dass Epstein 2006 vor Gericht stehen sollte, bevor der weltweite Skandal 2019 aufbrach. Mehrere Teenager berichteten, dass sie Epstein für mehrere Hundert Dollar massierten und dann sexuell missbraucht wurden. Ghislaine Maxwell, die als Komplizin fungierte, war ebenfalls tief in die Machenschaften verwickelt und half, ein Netzwerk von Missbrauch aufzubauen.
Epstein hatte 2008 einen umstrittenen Deal mit der Staatsanwaltschaft in Florida, der ihm eine mildere Strafe einbrachte und dazu führte, dass er lediglich 13 Monate im Gefängnis verbüßte. Dieser Deal wurde nach seiner erneuten Festnahme 2019 als skandalös eingestuft. Es wird ihm vorgeworfen, zwischen 2002 und 2005 einen illegalen Sexhandelsring betrieben zu haben und minderjährige Mädchen auch anderen Männern zugeführt zu haben. Eine 14-Jährige berichtete, dass sie von einer Bekannten für Epstein angeheuert wurde und 200 Dollar für eine Massage erhielt, wobei Epstein ihr anschließend zusätzliche 100 Dollar für sexuelle Handlungen anbot.
Maxwells Rolle und das Erbe von Epstein
Ghislaine Maxwell wurde wegen Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Prozess, der nach Epsteins Tod stattfand, erhielt gehörige Aufmerksamkeit und wurde als Stellvertreterprozess für die Taten Epsteins angesehen. Richterin Alison Nathan beschrieb die Verbrechen als „entsetzlich“ und „abscheulich“. Maxwell, die als rechte Hand von Epstein betrachtet wurde, spielte eine entscheidende Rolle im Aufbau des Missbrauchsnetzwerks und hat sich öffentlich bedauert, Epstein getroffen zu haben. Währenddessen wurde Prinz Andrew durch die Vorwürfe stark geschädigt, verlor seine militärischen Rangabzeichen und die Anrede „Königliche Hoheit“, konnte jedoch einen Zivilprozess in den USA mit einem Vergleich stoppen.
Die Enthüllungen im Fall Epstein und die damit verbundenen Verbindungen zu einflussreichen Persönlichkeiten führen weiterhin zu Spekulationen und Verschwörungstheorien, die nicht nur das öffentliche Interesse, sondern auch die politische Debatte über Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung anheizen. Ein umfassendes Bild der Machenschaften in Epsteins Umfeld könnte durch die bevorstehende Veröffentlichung der Akten noch klarer werden.
Die Entwicklungen der kommenden Tage könnten eine neue Dimension in den Ermittlungen und der Aufarbeitung der Taten rund um Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell eröffnen, während sich der Druck auf die Verantwortlichen weiter erhöht.
