
Die Elefantenkuh Ely, die als „die traurigste Elefantin der Welt“ bekannt ist, hat durch ein wegweisendes Urteil des mexikanischen Obersten Gerichtshofs neue Hoffnungen auf ein besseres Leben erhalten. Elys tragische Geschichte begann in den tristen Ausmaßen des Zoos von San Juan de Aragón, wo sie jahrelang unter miserablen Bedingungen gehalten wurde. Über 40 Jahre alt und die Hälfte ihres Lebens im Zirkus verbracht, litt Ely unter Depressionen und zeigte besorgniserregende Verhaltensauffälligkeiten, wie das Schlagen ihres Kopfes gegen Wände aus Traurigkeit, berichtete die bnn.de.
Mit dem jüngsten Urteil wurde ein Präzedenzfall geschaffen: Erstmals entschied ein Gericht in Mexiko zugunsten eines Tieres und ordnete an, dass Elys Lebensbedingungen erheblich verbessert werden müssen. Das Gericht wies darauf hin, dass ihr Gehege an den natürlichen Lebensraum von Elefanten angepasst werden soll, um Ely ein artgerechteres Leben zu ermöglichen. Zudem wird angeordnet, ihre Gesundheit besser zu überwachen.
Elys Einsamkeit und neue Gefährtin
Die letzten 13 Jahre verbrachte Ely allein im Zoo, bis im Jahr 2023 die Elefantenkuh Gipsy aus einem anderen Zoo zu ihr gebracht wurde, um ihr Gesellschaft zu leisten. Diese Entscheidung soll nicht nur Elys psychische Gesundheit fördern, sondern auch dazu beitragen, die natürlichen sozialen Strukturen, die Elefanten in freier Wildbahn pflegen, nachzubilden.
In vielen europäischen Zoos sind die Haltungsbedingungen für Elefanten in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert worden. In Deutschland halten etwa 25 Zoos und Tierparks Elefanten. Die Haltungsarten für Elefanten können in drei Kategorien eingeteilt werden: Direct-Contact, Protected-Contact und No-Contact. Während Direct-Contact die älteste und traditionellste Haltungsform ist, bei der Tierpfleger ohne Schutzgitter mit den Tieren interagieren, bevorzugen viele Einrichtungen heute den Protected-Contact, bei dem eine Trennung durch Gitter erfolgt. Dies dient der Sicherheit sowohl für die Tiere als auch für die Pfleger, wie im Detail von planet-wissen.de erläutert wird.
Regulatorische Rahmenbedingungen
Die Zootierhaltung in Deutschland unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben. Gemäß dem Tierschutzgesetz (TierSchG) müssen Halter, die Tiere in einem Zoo halten, eine Erlaubnis vom Veterinäramt einholen. Die Haltungsbedingungen müssen den Anforderungen des § 2 TierSchG entsprechen, der artgerechte Ernährung, Pflege und Unterbringung fordert. Das Ziel dieser Regelungen ist die Vermeidung von vermeidbaren Leiden der Tiere und die Sicherstellung einer artgerechten Haltung. Die Umsetzung wird durch verschiedene Richtlinien und Gesetze, wie die Zoo-Richtlinie von 1999 und das Bundesnaturschutzgesetz, gewährleistet, wie auf aktiontier.org beschrieben.
Elys aktuelles Schicksal könnte somit nicht nur für sie selbst, sondern auch für andere Tiere, die unter ähnlichen Bedingungen leiden, einen Wandel herbeiführen. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer tierschutzgerechten Haltung und zeigt, wie wichtig der Einsatz von Tierschutzorganisationen ist, um das Leben der Tiere zu verbessern.