
Am 27. Februar 2025 haben die USA und die Ukraine einen bedeutenden Rohstoffdeal abgeschlossen, um den Wiederaufbau der Ukraine zu unterstützen. Laut Merkur wird ein gemeinsamer Investitionsfonds gegründet, in den 50 Prozent der Einnahmen aus Rohstoffverkäufen sowie von wichtigen Häfen und Infrastrukturen fließen. Dieser Schritt soll nicht nur die finanzielle Stabilität fördern, sondern auch die strategische Bedeutung der ukrainischen Rohstoffe in der globalen Wirtschaft unterstreichen.
Der Deal umfasst die gemeinsame Förderung einer Vielzahl von Rohstoffen. Hierzu zählen unter anderem Seltene Erden, wie Neodym, Cerium, Europium und Dysprosium, sowie ein Drittel der europäischen Lithium-Vorkommen. Auch Mangan, Eisen und Quecksilber sind in den Vereinbarungen festgelegt. Die Ukraine nimmt in Europa eine führende Rolle bei Uran- und Titan-Vorkommen ein und verfügt über die zweitgrößten Erdgasvorkommen auf dem Kontinent.
Herausforderungen bei der Rohstoffförderung
Trotz des Potentials sind viele Bodenschätze schwer zugänglich, da sie sich in von Russland besetzten Regionen befinden. Rohstoffvorkommen, die bereits für den ukrainischen Haushalt vorgesehen sind, bleiben von diesem Vertrag ausgeschlossen. Die Weltbank schätzt die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine auf mindestens 524 Milliarden US-Dollar über die nächsten zehn Jahre. Sicherheitspolitische Garantien stehen jedoch noch aus und werden als Teil einer zukünftigen Friedenslösung angesehen.
Besonders interessant ist, dass eine frühere Forderung, die ein Liefervolumen von bis zu 500 Milliarden Dollar vorsah, aus dem neuen Entwurf entfernt wurde. Der Vertrag wird zunächst als Rahmenabkommen unterzeichnet, ehe er im Parlament ratifiziert werden muss. Wichtig für die beteiligten Parteien ist, dass dieser Vertrag nicht im Widerspruch zu bestehenden internationalen Abkommen, darunter auch solche mit der EU, steht.
Die EU äußert allerdings Bedenken, dass ein unvorteilhafter Deal mit den USA die Kreditvergabe an die Ukraine durch Institutionen wie die Weltbank und den IWF negativ beeinflussen könnte. Dies zeigt die komplexe geopolitische Dynamik, die mit der Rohstoffpolitik der Ukraine verbunden ist.
Geopolitische Dimensionen
In einem breiteren geopolitischen Kontext stellen sich für die Ukraine derzeit große Herausforderungen. Ein Beispiel hierfür ist der zunehmende Einfluss Nordkoreas in Russland, wo laut südkoreanischem Geheimdienst weitere Soldaten nach Russland entsandt wurden, um das Militär im Ukraine-Krieg zu unterstützen, wie FAZ berichtet. Diese Soldaten sind in der Oblast Kursk eingesetzt, wo ukrainische Truppen bereits aktiv sind.
Zudem hat die ukrainische Armee bei Gegenoffensiven Erfolge verbuchen können, während der ukrainische Präsident Selenskyj mit einem Rahmenabkommen über seltene Erden in Washington eine wichtige Vereinbarung anstrebt. Italien fordert unterdessen NATO-Sicherheitsgarantien für die Ukraine, um einen dauerhaften Frieden zu gewährleisten.
Der Rohstoffdeal zwischen den USA und der Ukraine könnte somit nicht nur Wirtschaftswachstum ankurbeln, sondern auch signifikante geopolitische Implikationen für die Stabilität in der Region und darüber hinaus haben. Die strategische Bedeutung der Rohstoffe der Ukraine ist unbestritten und wird durch die laufenden militärischen und politischen Entwicklungen weiter verstärkt.