
Am 27. Februar 2025 wird der Karneval in vollem Gange gefeiert, insbesondere in den Hochburgen des Rheinlands. Ein zentralerer Bestandteil dieser Feierlichkeiten sind die Narrenrufe „Alaaf“ und „Helau“, die sich regional stark unterscheiden und eine reiche historische Bedeutung tragen. Laut Focus ist „Alaaf“ ein Narrenruf, der vor allem in Köln und der umliegenden Region verwendet wird. Die Bezeichnung „Alaaf“ könnte aus dem Kölschen „all af“ stammen und bedeutet so viel wie „über alles“. Der lokale Ruf „Kölle Alaaf“ verdeutlicht die enge Verbindung dieser Tradition zu Köln.
Im Gegensatz dazu hat der Narrenruf „Helau“ einen unklaren Ursprung, aber es gibt verschiedene Theorien. Eine mögliche Erklärung führt zu einer Ableitung des Wortes „Halleluja“ oder der Bedeutung „Hölle auf“, was symbolisch böse Geister vertreiben soll. Diese Vielfalt und Mehrdeutigkeit machen die Verwendung von „Helau“ in vielen Regionen Deutschlands besonders spannend. Insgesamt ist „Helau“ in fast ganz Deutschland verbreitet, während „Alaaf“ hauptsächlich in Köln sowie im Bergischen Land und Raum Aachen gehört wird.
Historische Wurzeln der Narrenrufe
Die Narrenrufe sind traditionelle Begrüßungen während der Karnevalszeit und sind in ihrer Form je nach Karnevalshochburg unterschiedlich. Sie bestehen typischerweise aus zwei Teilen: einem Eigenname der Region und dem Narrenruf selbst, den das Publikum lautstark erwidert. Auf Wikipedia findet sich eine interessante Erklärung, wie diese Rufe in Interaktionen formularisiert werden. Zum Beispiel könnte ein Vorrufer einfach „He – lau!“ rufen oder regional spezifisch „Köln – Helau!“. Solche Rufe sind nicht nur Festtagssprüche, sondern auch ein Ausdruck von Gemeinschaft und Identität.
Die ersten Dokumentationen der Verwendung von „Alaaf“ reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, wo historische Trinksprüche auf Bartmannskrügen belegt sind. Darüber hinaus wurde die Formulierung „Kölle Alaaf“ bereits 1635 in einer Bittschrift erwähnt, was die lange Tradition dieses Rufs unterstreicht. Auffällig ist, dass die Grenze zwischen den Rufen ungefähr bei Bonn und Bad Neuenahr-Ahrweiler verläuft. In einigen Regionen kann man sogar beide Rufe hören, was ein Beispiel für die kulturelle Durchmischung in Deutschland ist.
Der Karneval und seine Bräuche
Der Karneval selbst, der eine der ältesten Traditionen in Deutschland darstellt, hat seine Wurzeln in Feierlichkeiten, die bereits vor über 5000 Jahren existierten. Die Vielfalt an Bräuchen – von Umzügen über Musik bis hin zu Verkleidungen – spiegelt sich auch in anderen Kulturen wider, etwa in Lateinamerika oder Europa, wo ähnliche Feste stattfinden. Historisch betrachtet, lag der Ursprung des Karnevals bei Festen, die mit dem Erwachen der Natur im Frühling assoziiert waren, wie Wikipedia beschreibt.
Die größte Feierlichkeit des Karnevals geschieht meist in einer Hochburg wie Köln, Mainz oder Düsseldorf, wo auch die größten Umzüge stattfinden. Die Tiere der Narren- und Fastnachtsvereine sowie die festlichen Farben und Masken sind charakteristisch für dieses Fest. In vielen Regionen sind die Karnevalstage keine gesetzlichen Feiertage, trotzdem haben zahlreiche Bundesländer für Schulen Faschingsferien eingerichtet.
Insgesamt machen die Narrenrufe „Alaaf“ und „Helau“ die bunte und vielfältige Kultur des Karnevals deutlich. So schlicht sie auch scheinen, sie sind doch ein wesentlicher Bestandteil des Festes, das Menschen zusammenbringt und Freude in den Alltag bringt.