
Die Stadt Verden plant umfassende Maßnahmen zum Hochwasserschutz im Fischerviertel, nachdem es im Winter 2024 zu erheblichen Überschwemmungen kam. In einer Sitzung des Fachausschusses für Straßen und Stadtgrün wurde einstimmig beschlossen, die Planung fortzusetzen. Ziel ist es, die Standsicherheit und die Eignung des bestehenden Bollwerks für den Hochwasserschutz detailliert zu untersuchen. Diese Entscheidungen stehen im Kontext der zunehmenden Wetterextreme, die auch in anderen Regionen Deutschlands zu vermehrten Überschwemmungen führen.
Am 12. März wird der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung zudem zu diesem Thema tagen. Letztlich wird der Verwaltungsausschuss das finale Wort über die vorgeschlagenen Maßnahmen haben. Philipp Rohlfing, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, stellte in der Sitzung die Herausforderungen am Bollwerk dar. So sind unter anderem Höhenunterschiede und ein unebener Untergrund zu überwinden, die die Umsetzung der Schutzmaßnahmen problematisch machen könnten.
Finanzielle Überlegungen und mögliche Lösungen
Für einen mobilen Hochwasserschutz durch ein Schlauchsystem werden Kosten von etwa einer Million Euro veranschlagt, wobei Halle und Instandhaltung nicht einberechnet sind. Eine teilstationäre Lösung könnte kostengünstiger ausfallen, da es hier eine Förderquote von 80 Prozent gibt. Allerdings wird der Implementierungsprozess länger dauern.
Eine potenzielle Lösung könnte der Bau einer Mauer sein, die mit plankenartigen Elementen aufgestockt wird, ähnlich wie die bereits umgesetzte Schutzmauer am Allerpark. Vorbereitende Arbeiten sind notwendig, einschließlich der Untersuchung des Untergrunds und eines Planfeststellungsverfahrens. Die Planungskosten für das laufende Jahr belaufen sich auf etwa 50.000 Euro.
Ältere Infrastrukturen und zukünftige Schritte
Rainer Kamermann, Fachbereichsleiter für Straßen und Stadtgrün, betonte die Wichtigkeit einer Untersuchung der Kaimauer am Bollwerk, die bereits etwa 110 Jahre alt ist. Der genaue Verlauf der geplanten Schutzmauer steht noch zur Debatte. Johanna König von den Grünen wies darauf hin, dass viele Details im Planfeststellungsverfahren geklärt werden müssen, um die Effektivität der Maßnahmen sicherzustellen.
Die Dringlichkeit des Themas wurde auch von Özge Kadah (SPD) hervorgehoben, da es für die Anwohner im Fischerviertel von hoher Priorität ist. Neben diesen Hochwasserschutzmaßnahmen kündigte Kamermann auch Verbesserungen der Ausleuchtung für Verdener Radwege an. Diese betreffen insgesamt drei spezifische Strecken, und die ersten Masten wurden bereits aufgestellt. Die abschließenden Arbeiten sollen im Laufe des Monats März beendet werden.
Für weitere Informationen über hochwasserschutzrelevante Aspekte im Stadt- und Bauleitplanungsbereich können Interessierte die Plattform iwu-ev.de besuchen. Die Stadt Verden stellt sich somit den Herausforderungen des Klimawandels und setzt sich aktiv für den Schutz ihrer Bürger ein.