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Alarming Trend: Jeder Dritte Deutsche droht an Adipositas zu leiden!

Die Welt steht vor einer alarmierenden „Adipositas-Krise“, wie die aktuellen Schätzungen zeigen. In den nächsten zehn Jahren wird voraussichtlich jeder vierte Mensch weltweit an starkem Übergewicht leiden; in Deutschland droht das gleiche Schicksal für jeden dritten Bürger. Dies berichtet Focus.

Laut der World Obesity Federation könnte die finanzielle Belastung für globale Gesundheitssysteme bis 2035 auf etwa 4,3 Billionen US-Dollar ansteigen. Ein Großteil der Menschen wünscht sich langfristige Lösungen zur Gewichtsreduktion, sucht jedoch häufig nach schnellen Methoden. Das Marktvolumen für Gewichtsreduktion beläuft sich bereits auf über 400 Milliarden US-Dollar.

Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität

Eine Studie der Unternehmensberatung PwC, in der über 2000 Verbraucher aus Deutschland, Großbritannien und den USA befragt wurden, zeigt eine signifikante Diskrepanz zwischen dem Wunsch abzunehmen und dem tatsächlichen Verhalten. So haben 50% der Befragten lediglich eine Diät ausprobiert, während viele sich aus Unbehagen scheuen, Zeit und Geld in langfristige Lösungen zu investieren. Nur 8,7% der Teilnehmer hatten verschreibungspflichtige Abnehmspritzen genutzt, in Deutschland liegt dieser Wert sogar nur bei 4,9%.

Diese Abnehmspritzen, die immer mehr in den Fokus rücken, sind teuer und es mangelt an langfristigen klinischen Daten, die deren Wirksamkeit belegen könnten. Zudem könnte der gefürchtete Jo-Jo-Effekt nach Absetzen der Spritzen auftreten. Die Autoren der Studie betonen, dass individuelle Lifestyle- und Gesundheitsprofile stärker berücksichtigt werden müssen, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen.

Risiken von Abnehmspritzen und alternative Strategien

GLP-1-Rezeptoragonisten, zu denen auch Medikamente wie Semaglutid gehören, gelten als effektiv in der Behandlung von Adipositas. Allerdings zeigen die Ergebnisse der SELECT-Studie, die über 17.500 übergewichtige oder adipöse Personen ohne Diabetes untersuchte, dass auch hier Risiken bestehen. Schwere Nebenwirkungen traten seltener unter Semaglutid auf (33,4 %) im Vergleich zu Placebo (36,4 %). Darüber hinaus konnte eine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse dokumentiert werden, mit 11,5 % unter Semaglutid im Gegensatz zu 13,5 % unter Placebo.

Trotz dieser Erfolge können auch unerwünschte Effekte auftreten. Beispielsweise kam es zu einem Anstieg von Pankreasenzymen und Gallenblasenbeschwerden, die mit der Behandlung assoziiert wurden. Zudem sind Therapieabbrüche unter Semaglutid mit 16,6 % fast doppelt so hoch wie unter Placebo (8,2 %), wobei gastrointestinale Beschwerden häufigster Grund waren.

Die globale Ernährungskrise

Die Adipositas-Krise ist eng verwoben mit einer globalen Ernährungskrise. Wissenschaftler betonen den Zusammenhang zwischen Überernährung, Nahrungsmittelverschwendung und Klimawandel. Immer mehr Menschen sind überernährt, besonders in Schwellen- und Entwicklungsländern. Tierische Fette und einfache Kohlenhydrate nehmen in der Ernährung zu, während über 5 % des globalen Lebensmittelverbrauchs vermieden werden könnten, wenn übergewichtige Personen normalgewichtig wären, so das Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung.

Die Ursachen für Adipositas sind komplex und umfassen Konsumverhalten, genetische Faktoren sowie psychologische Probleme. Adipositas wird als multifaktoriell bedingte Störung der Energieregulation betrachtet, die in der Gesellschaft zunehmend stigmatisiert wird. Diese Stigmatisierung führt oft zu gesundheitlichen Risiken für die betroffenen Personen.

Ernährungswissen und eine individuelle Anpassung der Lebensweise können helfen, ohne den Einsatz teurer Medikamente abzunehmen. Ein einfaches 5-Phasen-Programm zur Gewichtsreduktion könnte dabei eine praktikable Lösung bieten, die nicht zwingend auf das Zählen von Kalorien angewiesen ist.

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