
Die Stadt Wildeshausen hat Pläne angekündigt, das Gebäude der Hunteschule für 1,8 Millionen Euro zu erwerben. Dieser Schritt wurde einstimmig vom Finanzausschuss der Stadt unterstützt, und der Betrag ist bereits im Etat eingeplant. Die Kaufpreissumme entspricht einem Preis von etwa 250 Euro pro Quadratmeter, basierend auf einer Grundstücksfläche von rund 7.100 Quadratmetern. Ulrich Becker von der SPD hebt hervor, dass die Lage der Schule durch eine nahegelegene Bushaltestelle hervorragend erreichbar ist. Zudem ist das Gebäude behindertengerecht ausgestattet und weist geringe Sanierungs- und Renovierungskosten auf, was die Investition besonders attraktiv macht.
Allerdings bleibt unklar, was nach dem geplanten Auslaufen der Hunteschule im Sommer 2029 mit dem Gebäude geschehen soll. Matthias Kück von der UWG betont, dass der Schulausschuss für die zukünftige Nutzung des Gebäudes zuständig ist. Günter Lübke von Pro Wildeshausen verweist auf die Bodenrichtwerte als entscheidenden Faktor für den Kauf. Jens-Peter Hennken von der CDW äußert, dass der Kaufpreis „sehr attraktiv“ ist und flexibel genutzt werden kann.
Perspektiven für die Nutzung
Es sind bereits diverse Ideen für eine mögliche Nachnutzung des Gebäudes diskutiert worden. Dazu zählen die Gründung einer Grundschule, insbesondere im Falle steigender Einschulungszahlen, sowie die Nutzung als Außenstandort für Haupt- oder Realschulen. Eine weitere Option wäre die Nutzung des Gebäudes als Kindertagesstätte. Diese Lösungen könnten besonders wertvoll für die Gemeinschaft sein, da eine neue Sporthalle durch die Spascher-Sand-Immobiliengesellschaft in Kooperation mit der Stadt geplant ist. Die derzeitige Sporthalle der Hunteschule ist stark renovierungsbedürftig, was die Notwendigkeit für alternative Nutzungskonzepte unterstreicht.
Die Debatte über den Kauf der Hunteschule wirft auch Fragen zu den Bodenrichtwerten in Wildeshausen auf. Laut den aktuellen Informationen liegt der durchschnittliche Bodenrichtwert für die Region im Jahr 2024 bei 55 Euro pro Quadratmeter, ein Rückgang von 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist ein interessanter Aspekt, da der festgesetzte Kaufpreis für die Hunteschule deutlich über diesem Durchschnitt liegt, jedoch auch Faktoren wie Lage und Zustand des Gebäudes berücksichtigen muss. Der maximal festgelegte Bodenrichtwert ist 420 Euro pro Quadratmeter, während der niedrigste bei 35 Euro liegt.
Die Bewertung der Bodenrichtwerte erfolgt jährlich durch Gutachterausschüsse, die Kaufpreise für Bauland sowie land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen analysieren. Die Online-Abfrage dieser Werte ist über die Webseite BORIS Niedersachsen problemlos möglich. Dabei können Interessierte spezifische Informationen zu Grundstücken in Wildeshausen erlangen, indem sie Ortsnamen, Gebietsbezeichnungen oder Flurstückskennzeichen eingeben.
Die nächsten Bodenrichtwerte werden zwischen März und Juni 2025 veröffentlicht, was für die Stadt und ihre Planungen von Bedeutung sein wird. Die Stadtverwaltung von Wildeshausen steht vor der Herausforderung, geeignete Nachnutzungskonzepte für das Gebäude der Hunteschule zu entwickeln, um den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden und dabei die finanziellen Parameter im Blick zu behalten.