In einem alarmierenden Vorfall wurde der „Al Walid“ Markt in Essen aufgrund gravierender hygienischer Mängel und eines erheblichen Rattenbefalls geschlossen. Die Kontrolle, die Mitte Januar 2025 stattfand, offenbarte erschreckende Zustände in dem Supermarkt an der Katernberger Straße. So wurden in den Räumlichkeiten nicht nur starke Verunreinigungen festgestellt, sondern auch ein deutlicher Geruch nach Nagerkot und -urin festgestellt. Auch das Vorhandensein erheblicher Mengen Rattenkot hinter und unter den Holzpaletten im Verkaufsraum ließ auf gravierende Probleme schließen, wie t-online.de berichtet.
Die Situation wurde verschärft durch das Auffinden einer angenagten Packung Käse im Kühlregal. Darüber hinaus war der Fußboden des Marktes stark verschmutzt, insbesondere in schlecht einsehbaren Bereichen. Auch Regale und Kühlschränke wiesen erhebliche Verschmutzungen und Korrosion auf. Der Zustand des Kühlraums war unhaltbar: Ein deutlicher Schimmelgeruch umgab den Raum, dessen Boden mit eingetrockneten Milchproduktresten bedeckt war. Ein wiederum verschmutzter weißer Lebensmitteleimer wies gar schwarze Schimmelflecken auf.
Unhaltbare Bedingungen in den Sanitäranlagen
Die Sanitäranlagen waren in einem desolaten Zustand, die WC-Türen standen offen und der Raum roch stark nach altem Urin. Die Toilette war mit Fäkalresten und Urinstein verunreinigt, während das Handwaschbecken lediglich mit Kaltwasser ausgestattet war und der Handtuchspender leer war. Im hinteren Lagerraum waren Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung festgestellt worden, die direkt neben verpackten Lebensmitteln lagerten. Abschließend wurde auch eine Ansammlung von Müll und Lebensmittelabfällen im Hofbereich entdeckt, die den Schädlingsbefall begünstigte. Nachdem die Mängel behoben wurden, konnte der Markt am 6. Februar 2025 wieder öffnen.
Breitere Problematik der Lebensmittelhygiene
Solche Vorfälle werfen einen Schatten auf die allgemeine Lebensmittelsicherheit und Hygiene in Deutschland. Laut Informationen von verbraucherinfo-bw.de wurden in verschiedenen Betrieben regelmäßig Hygienekontrollen durchgeführt, bei denen ähnliche Mängel festgestellt wurden. Beispielsweise meldete der Alb-Donau-Kreis am 31. Juli 2024, dass in mehreren Lebensmittelerzeugnissen Hygienemängel festgestellt wurden, was zur sofortigen Entsorgung führte.
Die EU hat strikte Hygienevorschriften erlassen, die alle Lebensmittelunternehmen einhalten müssen, um die Sicherheit der in Verkehr gebrachten Lebensmittel zu gewährleisten. Diese Vorschriften sind in der EU-Verordnung (EG) Nr. 852/2004 und Nr. 853/2004 festgehalten. Unternehmen sind verpflichtet, ihr Personal in Gesundheitsrisiken und Lebensmittelhygiene zu schulen. Diese Regeln zielen darauf ab, die einwandfreie Beschaffenheit der Lebensmittel von der Herstellung bis hin zur Abgabe an den Verbraucher sicherzustellen, wie auf bmel.de beschrieben.
In Anbetracht der häufigen Berichte über Verstöße gegen diese Vorschriften muss die Überwachung von Betrieben und die Verantwortung für die Lebensmittelsicherheit stärker in den Fokus rücken. Verbraucher haben ein Recht auf sichere und hygienisch einwandfreie Lebensmittel. Der Vorfall im „Al Walid“ Markt ist ein eindringlicher Appell, diese Standards ernst zu nehmen und wirksam durchzusetzen.
