Deutschland

Warnstreik bei der Deutschen Post: Beschäftigte fordern mehr Lohn und Urlaub!

Der Tarifkonflikt zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Deutschen Post AG spitzt sich weiter zu. Am heutigen Tag, dem 28. Februar 2025, setzt ver.di die Warnstreiks um zwei weitere Tage an. Diese Maßnahme betrifft Beschäftigte in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung sowie in den Service-Niederlassungen der Deutschen Post. Bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden Warnstreiks in Paketzentren durchgeführt, gefolgt von einer breiten Mobilisierung in den Zustellungen und Service-Niederlassungen am gestrigen Donnerstag.

Andrea Kocsis, die stellvertretende Vorsitzende von ver.di, äußerte sich kritisch gegenüber dem Angebot des Arbeitgebers. Sie betont, dass die Beschäftigten mehr von ihrem Arbeitgeber erwarten, insbesondere im Hinblick auf die derzeitigen wirtschaftlichen Bedingungen und die Inflation. Die Verhandlungen über die Tarifbedingungen werden am kommenden Montag fortgesetzt.

Forderungen der Gewerkschaft

Die Gewerkschaft ver.di hat klare Forderungen formuliert. Sie verlangt eine Lohnerhöhung von 7 Prozent im Rahmen eines zwölf Monate laufenden Tarifvertrags für etwa 170.000 Mitarbeiter. Zudem fordert ver.di zusätzliche Urlaubstage: drei extra für Tarifbeschäftigte und Auszubildende, sowie einen weiteren Tag für ihre Mitglieder. Im Gegensatz dazu hat die Deutsche Post ein Angebot in Höhe von 1,8 Prozent ab dem 1. Juli 2025 und zusätzlich 2,0 Prozent ab dem 1. Oktober 2026 unterbreitet. Dieses Angebot würde jedoch über eine Laufzeit von 27 Monaten bis Ende März 2027 gelten.

Als Teil ihrer Urlaubsregelung bietet das Unternehmen einen einzigen zusätzlichen Urlaubstag für Beschäftigte an, die weniger als 30 Tage Urlaub pro Jahr haben. Kocsis kritisiert dies gleichzeitig als unzureichend und fordert insgesamt eine bessere Anerkennung der Leistungen der Angestellten.

Vorangegangene Verhandlungen und Streikgeschichte

Die bisherigen drei Verhandlungsrunden haben zu keinem greifbaren Ergebnis geführt. Der Abdeckungsgrad durch Tarifverträge in Deutschland zeigt, dass die Tarifbindung im Land in den letzten Jahrzehnten gesunken ist; von 67% im Jahr 2000 auf derzeit 54%. Dies spiegelt sich auch in der Streitkultur wider, die im internationalen Vergleich relativ niedrig ist. So weist das Land nur 18 Ausfalltage pro 1.000 Beschäftigte aufgrund von Streiks auf, während beispielsweise in Frankreich 114 Ausfalltage dokumentiert wurden.

In Anbetracht der fortlaufenden Streiks in so zentralen Bereichen wie der Postzustellung ist es offensichtlich, dass der Druck auf die Arbeitgeber wächst, diesen Forderungen nachzukommen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. März 2025 angesetzt, wobei sich ver.di weiterhin in stärkeren Positionen sieht, um die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten.

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