
Am 28. Februar 2025 hat die WHU – Otto Beisheim School of Management eine bemerkenswerte Initiative angekündigt, die die Gleichstellung der Geschlechter im Bildungsbereich fördern soll. Die akademische Institution wird im März auf Bewerbungsgebühren für Frauen verzichten, die sich für Vollzeit-Bachelor- oder Master-Studiengänge einschreiben. Diese Maßnahme fällt zeitlich zusammen mit dem internationalen Weltfrauentag und zielt darauf ab, die unterschiedlichen Hürden, mit denen Frauen im beruflichen Umfeld konfrontiert sind, abzubauen.
Frauen haben in der Unternehmenswelt häufig größere Schwierigkeiten als ihre männlichen Kollegen. Studien zeigen, dass sie höheren Anforderungen ausgesetzt sind und häufig von entscheidenden Netzwerken ausgeschlossen bleiben. Die WHU möchte durch diesen Schritt sicherstellen, dass weibliche Talente die gleichen Chancen erhalten wie Männer und ermutigt, ihre Ausbildung in Bereichen wie Business Administration, Finance, und Entrepreneurship anzustreben.
Förderung weiblicher Talente
Zum Bewerbungsprozess müssen Interessentinnen ihre Unterlagen bis Ende März einreichen; ein spezieller Code ist dazu nicht erforderlich. Die Studienprogramme, für die die Gebührenerlassung gilt, umfassen unter anderem:
- Bachelor in Business Administration
- Bachelor in Business Psychology
- Master in Management
- Master in Finance
- Master in Entrepreneurship
- Master in International Business
- Master in Business Analytics
Die WHU legt nicht nur großen Wert auf eine erstklassige Ausbildung, sondern bietet auch ein abwechslungsreiches Campus-Erlebnis. Zudem können weibliche Studierende von Stipendien und wertvollen Netzwerken profitieren, die der Alumni-Verein In Praxi bereitstellt.
Darüber hinaus unterstützt die WHU verschiedene studentische Initiativen, die sich mit relevanten Themen wie Nachhaltigkeit, Geschlechtervielfalt und Wirtschaft beschäftigen. Diese Programme sind Teil von umfassenden Bemühungen, eine inklusive und gerechte Lernumgebung zu schaffen.
Das größere Bild der Gleichstellung
Aktuelle Herausforderungen, wie der Gender Pay Gap von 18 Prozent und die anhaltende geschlechtshierarchische Segregation auf dem Arbeitsmarkt, verdeutlichen die Notwendigkeit, strukturelle Barrieren abzubauen. Frauen sind oft in prekären Beschäftigungsverhältnissen und verbringen überdurchschnittlich viel Zeit mit unbezahlter Sorgearbeit. Der Deutsche Juristinnenbund (djb) hebt hervor, dass bestehende Gleichstellungsgesetze häufig ineffektiv sind, da sie lediglich individuelle Ansprüche gewähren, ohne die zugrunde liegenden diskriminierenden Strukturen aufzubrechen. Reformen, wie die Einführung eines Gleichstellungsgesetzes für die Privatwirtschaft, könnten entscheidend sein, um Diskriminierungen zu beseitigen, wie auf djb.de gefordert.
Insgesamt verdeutlicht die WHU-Initiative, dass Bildungseinrichtungen eine Schlüsselrolle dabei spielen können, Gleichstellung zu fördern und Barrieren abzubauen, die Frauen in ihrer Karriere behindern. Die Schritte, die sowohl auf akademischer als auch auf Unternehmensebene unternommen werden, sind entscheidend für die Schaffung einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft.