
Am 28. Februar 2025 einigten sich fast 200 Staaten auf der 16. UN-Konferenz zur biologischen Vielfalt in Rom auf einen umfassenden Finanzierungsplan, der den Schutz von Natur und Artenvielfalt unterstützen soll. Dies geschah nur vier Monate nach einem Misserfolg in Kolumbien, wo die Delegierten nicht auf einen gemeinsamen Nenner kamen, da viele Staaten nicht anwesend waren. Umweltschützer zeigen sich überrascht und erfreut über die positive Wendung in den Verhandlungen, die nach drei Tagen intensiver Diskussionen kurz vor Ablauf einer festgelegten Frist zu einem Konsens führten. Die Atmosphäre im Saal war von viel Applaus geprägt, als die Entscheidung fiel, wie dewezet.de berichtet.
Ein zentrales Ziel des beschlossenen „Weltnaturvertrags“ ist es, bis 2030 mindestens 30% der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Um dieses ambitionierte Vorhaben zu finanzieren, verpflichteten sich die Industrieländer, jährlich 20 Milliarden Dollar, ca. 19 Milliarden Euro, für den Artenschutz bereitzustellen, mit dem Ziel, diese Summe bis zum Jahr 2030 auf 30 Milliarden Dollar zu erhöhen. Ein wesentlicher Bestandteil der Einigung war zudem die Schaffung eines Überwachungsmechanismus, der die Umsetzung des Vorhabens begleiten soll.
Hintergrund und Herausforderungen
Die 16. UN-Biodiversitätskonferenz, auch COP16 genannt, wurde als entscheidender Moment angesehen, um Fortschritte in den zuvor verabschiedeten globalen Rahmenwerken zu überwachen, die den Schutz der biologischen Vielfalt zum Ziel hatten. Auf der Konferenz in Montreal im Jahr 2022 wurde das ehrgeizige 30×30-Ziel ins Leben gerufen, das vorsieht, bis 2030 ein Drittel der geschädigten Ökosysteme zu rehabilitieren und das weltweite Artensterben zu stoppen. Trotzdem zeigten wissenschaftliche Resultate, dass in Deutschland weiterhin ein alarmierender Artenschwund zu verzeichnen ist, insbesondere in Agrarlandschaften, wo ein Drittel der Arten stark bedroht ist, wie br.de berichtet.
Mit nur 18 Prozent geschützte Flächen hat Deutschland im internationalen Vergleich Nachholbedarf; die Situation ist besonders besorgniserregend in Bayern, wo gerade einmal 14 Prozent der Gebiete geschützt sind. Positive Ausnahmen sind Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, die über 30 Prozent der Flächen unter Schutz haben. Ein Großteil der gemeldeten Schutzgebiete erfüllt jedoch nicht die internationalen Standards für das angestrebte Ziel.
Politische Rahmenbedingungen
Die politische Stimmung hat sich zuletzt verschlechtert; Agrarumweltauflagen wurden zurückgenommen und ein wichtiges EU-Gesetz zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln scheiterte. Diese Entwicklungen lassen befürchten, dass Überzeugungsarbeit geleistet werden muss, um die vor zwei Jahren in Kanada eingeleiteten Fortschritte nicht zu gefährden. Dennoch könnte das recently verabschiedete Renaturierungsgesetz ein Lichtblick sein. Experten hoffen, dass es helfen wird, die globalen Biodiversitätsziele zu erreichen und das Bewusstsein für die dringenden Probleme der Biodiversität zu schärfen.
Insgesamt stellt der kürzlich beschlossene Finanzierungsplan einen bedeutenden Schritt in Richtung Natur- und Artenschutz dar. Dennoch stehen die Staaten vor der Herausforderung, diese guten Absichten in konkrete Maßnahmen umzusetzen, um das Augenmaß der biologischen Vielfalt nicht weiter zu schmälern.