
Der Fastenmonat Ramadan hat in Rheinland-Pfalz am 28. Februar 2025 begonnen und erstreckt sich bis zum 30. März. Ungefähr 250.000 Muslime in dieser Region werden während dieser Zeit tagsüber auf Essen, Trinken, Sex und Rauchen verzichten. Ramadan, der neunte Monat des islamischen Kalenders, verschiebt sich jedes Jahr um zehn bis elf Tage und bringt für die Gläubigen eine Zeit des Fastens und der Besinnung.
Der Tag der Muslime während des Ramadans beginnt oft schon früh mit einem nahrhaften Frühstück. Nach der morgendlichen Mahlzeit erfolgt die Absichtserklärung zum Fasten und das Morgengebet. Gefastet wird von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Das Fasten wird in der Regel mit einer Dattel gebrochen, einem traditionellen Brauch, der in vielen muslimischen Haushalten zu beobachten ist.
Gemeinschaft und Besinnung
In Rheinland-Pfalz lebende Muslime, darunter auch der 30-jährige Ghulam Mukhtar Shojaee aus Rülzheim, beten während des Ramadans fünfmal täglich. Dies stellt eine Abweichung zu den zwei bis drei Gebeten dar, die er an normalen Tagen verrichtet. Shojaee, der eine Bäckereifiliale in Landau leitet, betont die Bedeutung des gemeinsamen Fastenbrechens mit Freunden und der Familie als einen besonderen Moment der Gemeinschaft.
Dieses Jahr zeigt Shojaee, der seit seinem 14. Lebensjahr am Ramadan teilnimmt, eine besondere Empfindsamkeit. Er vermisst seine Familie in Pakistan und die traditionellen Feierlichkeiten dort. Die Rückkehr zu den Wurzeln wird während des Ramadans besonders spürbar, und das Fasten lehrt ihn, Essen und Trinken nicht für selbstverständlich zu halten.
Ein Fest der Farben und Traditionen
Der Ramadan in Deutschland hat sich zu einer bunten und vielschichtigen Kultur entwickelt. Diese vereint Traditionen aus den Herkunftsländern der Muslime mit deutschen Einflüssen. Die Erstellung von individuellen Ramadan-Kalendern für Kinder, die kleine Überraschungen bereitstellen, ist weit verbreitet. Festliche Aktivitäten, wie beleuchtete Straßen in Städten wie Köln und Frankfurt, reflektieren die zunehmende Sichtbarkeit des Ramadans in der Gesellschaft.
Zudem werden Iftar-Empfänge, bei denen Muslime das Fasten brechen, auch von Politikern besucht, um den interreligiösen Austausch zu fördern. Diese Begebenheiten tragen dazu bei, das Verständnis zwischen verschiedenen Kulturen zu stärken. Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) hebt hervor, dass etwa 70% der Muslime in Deutschland sich an islamische Speisevorschriften halten und 66% religiöse Feste begehen. Der Ramadan ist somit ein zentraler Bestandteil der religiösen Praxis.
Das Zuckerfest, das den Ramadan am 30. März beendet, wird in der Regel drei Tage lang gefeiert. In dieser Zeit werden Geschenke für Kinder organisiert und die Häuser festlich dekoriert. Dieser Höhepunkt des Fastenmonats bildet nicht nur einen Anlass für Feiern, sondern auch eine Gelegenheit, sich mit der Familie und der Gemeinde zu verbinden und das Erlebte zu reflektieren.