In Rio de Janeiro haben am 1. März 2025 die Umzüge im Sambodrom begonnen, die Teil des größten Karnevals der Welt sind. Unter einem sternklaren Nachthimmel präsentierten mehrere Sambaschulen bunte Wagen und flogen Konfetti. Die Stadtverwaltung schätzt, dass während dieses Spektakels insgesamt acht Millionen Menschen in der Stadt sein werden, die das fröhliche Treiben verfolgen.
Den Auftakt machte die renommierte Schule „Botafogo Samba Clube“. Sie erzählte die Geschichte des 1894 gegründeten Ruderclubs, was für viele Zuschauer ein besonderer Moment war. Bürgermeister Eduardo Paes übergab die Stadtschlüssel an „König Momo“, die Symbolfigur des Karnevals, und eröffnete damit offiziell diese festliche Zeit.
Umzüge und die Bedeutung des Karnevals
Der Karneval erstreckt sich über insgesamt drei Tage: Sonntag, Montag und Dienstag. In diesem Jahr treten die zwölf Top-Schulen erstmals auf drei Tage verteilt auf, was bedeutet, dass mehr Zuschauer die Umzüge erleben können und die Schulen längere Auftrittszeiten haben. Zehntausende Zuschauer sitzen auf den Tribünen des Sambodroms, während Millionen von Menschen die Umzüge im Fernsehen verfolgen. Der Sambodrom selbst wurde 1984 vom brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer entworfen und gilt als eine der zentralen Stätten für den Karneval in Rio de Janeiro.
Der Karneval generiert einen wirtschaftlichen Umsatz von etwa 5,7 Milliarden Reais, was rund 936 Millionen Euro entspricht. In den kommenden Tagen werden auch Hunderte von „Blocos“, Gruppen, die Samba- und andere Musik spielen, durch die Straßen von Rio ziehen und für eine noch lebendigere Atmosphäre sorgen.
Karneval weltweit
Während der Karneval in Rio als das bekannteste Fest gilt, wird die Feierzeit auch in anderen Ländern unterschiedlich zelebriert. In Deutschland beispielsweise dauert der Karneval von November bis zum Aschermittwoch im Februar und wird oft als die „fünfte Jahreszeit“ bezeichnet. Wichtige Elemente sind Umzüge, Festwagen und das Feiern mit Freunden. Besonders beliebt ist der Weiberfastnacht, an dem Frauen Männern die Schlipse abschneiden dürfen.
Die Ursprünge des Karnevals lassen sich auf das Brauchtum der katholischen Kirche und die Fastenzeit zurückführen. Im Mittelalter feierten die Menschen große Feste mit Musik und Tanz, um vor der Fastenzeit noch einmal üppig zu essen. Kostüme und Verkleidungen wurden ab dem 15. Jahrhundert populär und trugen dazu bei, die fröhliche Stimmung der Karnevalszeit zu unterstreichen. Im Kontrast dazu hat der venezianische Karneval seine eigene romantische Eleganz und dauert 12 Tage, istd jedoch nicht so farbenprächtig und lebhaft wie der Karneval in Rio.
In der vielschichtigen Tradition des Karnevals, die von Region zu Region variiert, bleibt eines konstant: Die Feierlichkeiten bringen Menschen aus aller Welt zusammen und schaffen ein einzigartiges Fest voller Freude und Lebensfreude.
