Im Automobil- und Spielzeugmuseum in Norden, Niedersachsen, erwartet die Besucher eine sensationelle neue Attraktion: ein legendäres Holzauto aus einem „Werner“-Rennen. Das Fahrzeug, bekannt als der „Holz Royce“ Red Porsche Killer, hat die Herzen von Automobil- und Spielzeugfans gleichermaßen erobert. Es errang den Sieg im Wettkampf gegen den roten Porsche des Kneipenwirtes Holger Henze. Der ehrenamtliche Mitarbeiter Ingo Janssen entdeckte das Auto zufällig (online) und war von seinem historischen Wert überrascht. Das Fahrzeug ist nicht nur ein schillerndes Kunstwerk, sondern auch mit Unterschriften von Holgi „Ölfuß“ und Andi Feldmann, Bruder des „Werner“-Erfinders Rötger Feldmann, verziert und kann sogar noch fahren.
Der „Holz Royce“ beeindruckt durch seine ausgefallene Technik: Unter der Haube schlummert ein kraftvoller 300 PS Motor, während die Schaltung aus einer alten Pfeffermühle gefertigt ist. Weitere besondere Details wie eine Zündung aus einer Klingel und ein Tank, der in einem 100 Jahre alten Reisekoffer versteckt ist, runden das Gesamtbild ab.
Eine umfangreiche Sammlung
Das Museum, 2001 gegründet, gilt als eines der größten privat geführten Automuseen in Norddeutschland. Ursprünglich als reines Automobilmuseum gestartet, hat es sich mittlerweile um die Themen Spielzeug, Werbung und Szenenbilder erweitert. Momentan sind insgesamt 116 besondere Fahrzeuge ausgestellt, darunter ein Wagen aus der bekannten „Fast and Furious“-Filmreihe sowie das alte Fahrzeug von Rudi Völler. Auch das Motorroad von Altkanzler Gerhard Schröder und eine Kreidler Florett RS haben ihren Platz gefunden.
Darüber hinaus bietet das Museum regelmäßig Oldtimertreffen an. Im Bereich Spielzeug können die Besucher Ausstellungen zu „Kinderträumen der Vergangenheit“, Puppenhäusern, Teddybären und Modellautos erleben. Sonderausstellungen, die Themen wie Buddelschiffe, die Geschichte des Motorrads und Promifahrzeuge behandeln, ziehen zusätzlich das Publikum an. Die Beliebtheit des Museums zeigt sich auch in den über 2.249 Google-Bewertungen, bei denen es 4,4 von 5 Sternen erreicht hat. Der Preis für ein Tagesticket für Erwachsene beträgt 7,50 Euro (Stand Februar 2025).
Automuseen in der Region
Norden ist jedoch nicht der einzige Ort in Norddeutschland, wo Automobile und deren Geschichte zum Leben erweckt werden. Eine Vielzahl von Automuseen in Niedersachsen, Hamburg und Bremen bietet umfangreiche Ausstellungen historischer Fahrzeuge. Beispielsweise zeigt das Automuseum Bispingen im Abenteuer Resort „Berg & Tal“ 22 Old- und Youngtimer, wobei der Schwerpunkt auf Mercedes-Benz liegt. Die Hanomag-Halle in Bockenem-Störy fungiert als virtuelles Museum, auch wenn sie keine offizielle Ausstellung bietet und jährlich einen Tag der offenen Tür veranstaltet.
Ebenfalls erwähnenswert ist das PS.Speicher in Einbeck, die größte frei zugängliche Oldtimer-Sammlung Europas mit über 2.500 Exponaten. Für Liebhaber von Motorrädern ist das Motorradmuseum Wickensen eine gute Anlaufstelle. Touristen und Einheimische haben somit viele Möglichkeiten, die automobile Geschichte des Landes zu erkunden.
Insgesamt zeigen die Museen in Deutschland nicht nur Oldtimer, sondern auch innovative Sonderausstellungen und interaktive Familienaktionen, die Besucher jeden Alters ansprechen. Das Automobil- und Spielzeugmuseum in Norden erhält durch die Anziehungskraft seiner Sammlung und Veranstaltungen eine wohlverdiente Stellung im Herzen von Automobil- und Spielzeugfans.
