
Am 2. März 2025 wurden die Bergretter der Garmisch-Partenkirchen zu einem alarmierenden Vorfall am Bernadeinkopf (2143 m) gerufen. Dort hatten sich zwei Kletterer im dichten Nebel verirrt und waren aufgrund technischer Probleme mit ihrer Ausrüstung nicht in der Lage, selbständig abzustiegen. Der Notruf wurde über ein Handy an die Rettungsleitstelle übermittelt, was zu einem sofortigen Einsatz führte, der gegen 18:15 Uhr begann.
Die Bergwacht setzte ein Quad, zwei Skidoos sowie eine Pistenraupe ein, um die betroffenen Kletterer zu erreichen. Insgesamt machten sich sechs Bergretter auf den Weg zu den Schöngängen, während vier von ihnen bei den schwierigen Wetterverhältnissen bis zur Unglücksstelle aufstiegen. Dort angekommen, leisteten sie erstversorgende Hilfe und seilten die Kletterer über die Schöngänge ab. Gegen Mitternacht waren alle Personen aus dem Gefahrenbereich gerettet, der Einsatz endete schließlich gegen 2 Uhr in der Früh.
Warnung vor winterlichen Gefahren
Die Bergretter warnen eindringlich vor der gefährlichen winterlichen Lage in den Gipfelregionen. Insbesondere Winterbegehungen stellen eine höhere Herausforderung dar als Sommerunternehmungen, da sie eine sorgfältige Planung und die angemessene Ausrüstung erfordern. Zu den Risiken zählen Lawinengefahr und Wegsperren, die in der aktuellen Wetterlage, die bereits zuvor starken Schneefall angekündigt hatte, besonders relevant sind. Neben diesem Vorfall außerhalb von Garmisch-Partenkirchen belegen ähnliche Ereignisse in der Region die Gefahren für unachtsame Wanderer.
Ein kürzliches Beispiel verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen Wanderer während der Wintermonate stehen. Am letzten Sonntagabend erhielten die Rettungsdienste im Karwendel einen Notruf über vier Wanderer, die am Mittenwalder Gjaidsteig feststeckten. Trotz anfänglicher Versuche, die Wanderer über den Landweg zu retten, musste dieser Einsatz wegen extremer Lawinengefahr abgebrochen werden. Die notleidenden Wanderer verbrachten die Nacht im hüfthohen Schnee und wurden am Montagmorgen in einem kurzen Zeitfenster durch einen Hubschrauber gerettet.
Tipps für Wanderer in der Wintersaison
Experten wie Johannes Zollner von der Bergwacht warnen vor der Zunahme gefährlicher Situationen, in denen sich Wanderer überschätzen oder die Bedingungen falsch einschätzen. Eine realistische Bewertung der eigenen Fähigkeiten und der äußeren Umstände ist, besonders in der Wintersaison, von entscheidender Bedeutung. Winni Kurzeder, ein erfahrener Bergführer, empfiehlt, sich vor Wanderungen umfassend über die Wetterverhältnisse zu informieren und nicht allein auf Wettersymbole zu vertrauen.
- Wichtige Ausrüstung für Winterwanderungen:
- Festes Schuhwerk
- Anorak
- Handschuhe
- Ausreichend Wasser und Thermoskanne
- Grödel und Biwaksack
Wanderer sollten Anzeichen wie langsames Vorankommen oder sich verschlechterndes Wetter aufmerksam beobachten und gegebenenfalls umkehren. Es wird geraten, die Bergwacht nur dann zu kontaktieren, wenn man tatsächlich nicht mehr aus eigener Kraft vom Berg herunterkommt. Stefan Knödler, der Pilot während der Rettungsaktion im Karwendel, ermutigt dazu, die Bergwacht frühzeitig zu alarmieren, bevor die Situation lebensgefährlich wird.
Die Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, in den Bergen stets vorsichtig und vorbereitet zu sein. Die Bergwacht setzt sich weiterhin dafür ein, Wanderer über diese Risiken aufzuklären und sie darin zu unterstützen, sicher zu bleiben.
Für weitere Informationen über die Vorfälle und Bergrettungen in Bayern besuchen Sie tz.de und br.de.