
Am 2. März 2025 stehen die Bürger Hamburgs erneut vor der Wahlurne. Die Bürgerschaftswahl, die das Landesparlament der Hansestadt neu wählen wird, zeigt bereits in den frühen Stunden ein regeres Interesse der Wählerschaft. Laut den ersten Zahlen haben bis 11 Uhr bereits 38,3 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, signifikant mehr als die 29,6 Prozent im Jahr 2020. Bis 16 Uhr stieg die Wahlbeteiligung auf 66,8 Prozent und übertraf damit den Wert von 57 Prozent, den die Wähler damals erreicht hatten. Dies könnte auf ein gesteigertes politisches Interesse hindeuten, insbesondere nach der Bundestagswahl vor einer Woche, in der die SPD und ihre Koalitionspartnerin Grüne stark abgeschnitten haben.
Mittlerweile haben knapp 1,32 Millionen Hamburger ihre Stimme abgegeben. Die Wahlberechtigten, alle ab 16 Jahren mit deutscher Staatsbürgerschaft, sind aufgerufen, sich an der Wahl zu beteiligen. Spitzenkandidaten der wichtigsten Parteien sind Peter Tschentscher (SPD), Katharina Fegebank (Grüne) und Dennis Thering (CDU). Tschentscher und Fegebank streben an, die seit 2015 bestehende rot-grüne Koalition fortzusetzen, während Thering, der die CDU aus einem Rekordtief von 11,2 Prozent bei der letzten Wahl führen will, ein Bündnis mit den Grünen ausschließt.
Wahlkämpfe und Themen
Die Wahlkämpfe der verschiedenen Parteien konzentrierten sich auf unterschiedliche Themen, wobei die innere Sicherheit, Wohnen und Asylpolitik im Vordergrund stehen. Über 59 Prozent der Hamburger sind mit der wirtschaftlichen Lage zufrieden. Dennoch zeigt eine Umfrage, dass die Sorge über die Flüchtlingslage in der Stadt nur 39 Prozent der Befragten beschäftigt – im Vergleich zu 55 Prozent auf Bundesebene. Während die Linkspartei durch ihre Forderungen zu Mietpreisen und sozialem Ausgleich an Unterstützung gewinnt, sieht sich die CDU unter dem Druck, die Migrationspolitik von Friedrich Merz zu unterstützen.
Erste Hochrechnungen werden gegen 19 Uhr erwartet, gefolgt von der vorläufigen Auszählung, die am Montag um 11 Uhr fortgesetzt wird. Bürgermeister Tschentscher gab bei der Stimmabgabe zu Protokoll, dass er optimistisch sei und seine Partei die letzten Bundestagswahl-Ergebnisse hinter sich lassen möchte. Währenddessen warb Annalena Baerbock von den Grünen für hohe Wahlbeteiligung und Stephan Thering bezeichnete die Medien als mitverantwortlich für das Abschneiden seiner Partei in der Vergangenheit.
Blick in die Zukunft
Die Umfragen vor der Wahl deuten darauf hin, dass die SPD zwischen 32 und 33 Prozent Zustimmung erreichen könnte, während die Grünen und die CDU jeweils zwischen 16 und 18 Prozent liegen. Für eine mögliche Koalition wären auch Varianten wie SPD und Linke denkbar. Ein entscheidender Faktor wird die tatsächlich erreichte Wahlbeteiligung sein, die voraussichtlich auch den Kampf um den zweiten Platz zwischen Grünen und CDU bestimmen könnte.
Die Wahlen in Hamburg könnten damit nicht nur ein weiteres Kapitel in der politischen Geschichte der Stadt darstellen, sondern auch wichtige Impulse für die zukünftige Richtung der politischen Landschaft in Deutschland geben. Die hohen Zufriedenheitswerte für Bürgermeister Tschentscher, die bei 66 Prozent liegen, könnten der SPD in dieser Wahl zugutekommen, während CDU-Herausforderer Dennis Thering lediglich eine Zustimmungsrate von 22 Prozent erreichen konnte. Ein Ergebnis wird am Montag nach der Auszählung erwartet.
Die ersten Ergebnisse und Hochrechnungen werden in Kürze erwartet. Die Hamburger sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben und damit aktiv an der Gestaltung der politischen Zukunft ihrer Stadt teilzunehmen.