
Im ländlichen Raum wird die Bedeutung ehrenamtlicher Helfer oft unterschätzt. In Hausen ob Verena zeigen engagierte Bürger nun eindrucksvoll, wie lebensrettend ihre schnelle Reaktion sein kann. Wie Schwäbische.de berichtet, treffen diese Helfer häufig vor den regulären Rettungskräften am Einsatzort ein.
Die Ehrenamtlichen überbrücken die oft kritischen Minuten bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Erst kürzlich mussten in Hausen ob Verena sowohl der Rettungswagen als auch der Notarzt aus Tuttlingen anrücken, da sie nicht vor Ort waren. Während dieser Wartezeit gelang es den Helfern, die notwendigen Wiederbelebungsmaßnahmen in die Wege zu leiten und somit möglicherweise ein Leben zu retten.
Wichtiges Engagement in Krisensituationen
Maximilian Kaiser, der Bereitschaftsleiter der Helfer vor Ort, hebt die lebensrettende Funktion dieser Einsätze hervor. Bei einem spezifischen Vorfall stürzte ein Patient und war bewusstlos, hatte keine Atmung und keinen Herzschlag. Hier waren es die ehrenamtlichen Helfer, die unverzüglich mit der Reanimation begannen, was in solchen Momenten entscheidend sein kann.
Das System der Helfer vor Ort besteht seit etwa sechs Jahren in Hausen ob Verena und seit einem halben Jahr in Gunningen. Die steigende Zahl der Alarmierungen ist ein klarer Indikator für den wachsenden Bedarf. Nach 16 Alarmierungen im Jahr 2024 sind bereits 5 Einsätze in Gunningen und 1 in Hausen bis jetzt im Jahr 2025 verzeichnet worden. Dies zeigt den drängenden Bedarf an Unterstützung und schnellem Handeln im Notfall. Um dieses Engagement zu fördern, beschloss der Gemeinderat von Gunningen, den Helfern pro Einsatz eine Pauschale von 80 Euro zu zahlen.
Herausforderungen und Unterstützung für Helfer
Die Helfer agieren vollständig ehrenamtlich und sind auf ihre privaten Fahrzeuge angewiesen, um zu den Einsätzen zu gelangen. Die gewählte Pauschale dient dazu, grundlegende Kosten wie Sauerstoff, Verbandsmaterialien und automatisierte externe Defibrillatoren (AED) zu decken. Vor allem die Möglichkeit zur Intubation ermöglicht es den Helfern, einen sicheren Atemweg für Patienten zu gewährleisten.
Dennoch ist die Situation herausfordernd: Aufgrund des erforderlichen Umzugs des DRK in Hausen ob Verena aus dem bisherigen Gebäude an der Verenahalle, das für die Ganztagsschule benötigt wird, wird ein Umzug in einen Neubau notwendig. Dieser Schritt ist wichtig, um weiterhin eine funktionale Basis für die Bereitschaftsstruktur zu gewährleisten.
Ehrenamtliche Arbeit im deutschen Gesundheitswesen
Das Engagement in der Notfallhilfe ist kein Einzelfall. Die Organisation Johanniter, die fast 50.000 ehrenamtliche Helfer umfasst, bietet zahlreiche Möglichkeiten für Bürger, sich in verschiedenen Bereichen zu engagieren, sei es in der Nothilfe, dem Katastrophenschutz oder der Altenpflege. Ehrenamtliche erhalten entsprechende Qualifizierungen und Fortbildungen, um optimal auf ihre Aufgaben vorbereitet zu sein, wie auf johanniter.de zu lesen ist.
Angesichts der steigenden Nachfrage im Rettungsdienst, die von der Bundesagentur für Arbeit als hoch eingestuft wird, ist es wichtig, die Bedeutung dieses Ehrenamts zu erkennen und zu unterstützen. Im Jahr 2021 waren in Deutschland rund 85.000 Personen im Rettungsdienst beschäftigt, wobei die Zahl der hauptamtlich Beschäftigten in den letzten zehn Jahren um 71 % stieg.
Insgesamt ist der Einsatz der ehrenamtlichen Helfer nicht nur eine Frage des Mutes, sondern auch eine essenzielle Säule im Gesundheitswesen. Durch ihre schnelle Reaktion und fachliche Kompetenz können sie in kritischen Momenten entscheidende Unterschiede machen und so das Leben ihrer Mitmenschen retten.