
Am Montag, dem 2. März 2025, wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Mecklenburg-Vorpommern durch einen ganztägigen Warnstreik lahmgelegt. Die Gewerkschaft Verdi hat zu diesem Streik aufgerufen, um Druck auf die kommunalen Arbeitgeber vor der anstehenden vierten Tarifrunde auszuüben, die für den 6. März geplant ist. Dies berichtet der Nordkurier.
Der Warnstreik betrifft neun verschiedene Verkehrsbetriebe im Land, unter anderem in Rostock, Schwerin und mehreren Landkreisen. Verdi fordert eine Erhöhung der Löhne um monatlich 430 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Im Gegensatz dazu bieten die Arbeitgeber eine Entgeltsteigerung von 8,3 Prozent, jedoch mindestens 320 Euro, bei einer längeren Laufzeit von 36 Monaten
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Hintergrund der Streikaufrufe
Bereits in der dritten Tarifrunde am 25. Februar kam es zu keiner Einigung, was die Gewerkschaft dazu veranlasst hat, die Beschäftigten zu mobilisieren. Am 17. und 18. Februar fand eine zweite Tarifrunde statt, in der kein Angebot von den Arbeitgebern unterbreitet wurde, was die Situation weiter anheizte. Christine Behle, die stellvertretende Vorsitzende von Verdi, betonte die schwierigen Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im ÖPNV, die unter Personalmangel und einer hohen Arbeitsverdichtung leiden. Diese Umstände führen zu hohen Krankenständen und häufigen Ausfällen von Bussen und Bahnen berichtet Verdi.
In ganz Deutschland mobilisiert Verdi zur gleichen Zeit weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst. Am Freitag, dem 21. Februar, waren sechs Bundesländer betroffen, darunter Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. In Mecklenburg-Vorpommern sind etwa 2.500 Beschäftigte direkt von den Warnstreiks betroffen.
Forderungen und Widerstand
Die Forderungen der Gewerkschaften gehen über bloße Lohnerhöhungen hinaus. Über 53.000 Arbeitnehmer in insgesamt 69 Unternehmen im ÖPNV fordern neben den Lohnerhöhungen auch verbesserte Arbeitsbedingungen. Ein häufiger Kritikpunkt ist das niedrige Gehalt, das neue Mitarbeiter oft davon abhält, langfristig im ÖPNV zu bleiben. Der Daseinsvorsorgeaspekt des ÖPNV wird immer wieder betont. Es sei wichtig, dass die Finanzierung attraktiver Arbeitsbedingungen nicht allein den Kommunen überlassen wird.
In insgesamt 69 Unternehmen sind die Tarifverhandlungen im Gange, wobei die Beschäftigten in Städten wie Berlin (16.000 Beschäftigte) und im Privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg (9.000 Beschäftigte) ebenfalls betroffen sind. Der Druck auf die Arbeitgeber wächst, vor dem Hintergrund, dass viele Beschäftigte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen und für die nachfolgenden Generationen attraktivere Bedingungen geschaffen werden müssen. Im Kontext dieser Bemühungen verweist oeffentlicher-dienst-news.de auf die bedeutende Rolle der TVöD-Tarifverhandlungen, die im Jahr 2025 in vollem Gange sind.