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Feuerwehr Berlin: Rettungseinsätze neu priorisieren – Was bedeutet das für Sie?

Die Berliner Feuerwehr steht vor der Herausforderung, die ständig steigende Anzahl an Notrufen effizient zu bewältigen. Ab dem 25. März 2023 wird ein neues Triage-System eingeführt, das Rettungseinsätze nach Dringlichkeit priorisieren soll. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2023 verzeichnete die Feuerwehr bereits einen Rekordwert von 44.000 Einsätzen, was die Dringlichkeit dieses Vorhabens unterstreicht. Besonders in der Grippesaison stiegen die Alarmierungen aufgrund von Atemwegserkrankungen an. Ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Einsätze betrifft harmlose Symptome wie Grippesymptome oder Nasenbluten, was die Einsatzkräfte häufig unnötig bindet.

In der vergangenen Zeit kam es auch zu einem signifikanten Anstieg der Notrufe, die nicht durch lebensbedrohliche Situationen gerechtfertigt waren. Die Feuerwehr appelliert daher eindringlich an die Bürger, die Notrufnummer 112 nur in echten Notfällen zu wählen. Die aktuelle Situation führt dazu, dass die Feuerwehr oftmals nicht in der Lage ist, die angestrebte Zielvorgabe von unter zehn Minuten bei der Ankunft am Einsatzort einzuhalten. Dies gelang weniger als in 50 Prozent der Fälle.

Das neue Triage-System

Mit der Einführung des fünfstufigen Triage-Systems wird eine klare Einteilung der Notfälle vorgenommen. Lebensbedrohliche Notfälle, die insgesamt etwa 5% der Einsätze ausmachen, werden dabei in den höchsten Kategorien priorisiert. Die Unterscheidung erfolgt in folgende Kategorien:

Kategorie Beschreibung Prozentsatz der Einsätze
1 Lebensbedrohliche Notfälle ca. 5%
2 Ernsthafte Symptome (z.B. Brustschmerzen) ca. 40%
3 Bauch- und Rückenschmerzen, Traumata ca. 35%
4 Ungefährliche Blutungen, psychische Krisen ca. 10%
5 Weniger dringliche Notfälle ca. 10%

Für weniger dringliche Notfälle besteht die Möglichkeit, diese an den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung weiterzuleiten. Die Feuerwehr strebt an, die Einsatzkräfte vorwiegend innerhalb ihrer eigenen Bezirke einzusetzen, um eine schnellere Reaktion zu gewährleisten.

Hintergründe und Studien

Diese Maßnahmen fallen in einen größeren Kontext über die Notfallversorgung in Deutschland. Studien zeigen die Notwendigkeit eines zuverlässigen Triage-Systems, um Notaufnahmen zu entlasten. Eine Untersuchung zur Eignung des Manchester Triage Systems (MTS) ergab, dass nicht alle Dringlichkeitsstufen gleichwertig sind, insbesondere die blau kategorisierten Fälle, die weniger ernst sind, haben eine niedrigere stationäre Aufnahmequote.

Ein effektives Triage-System könnte nicht nur die Ressourcen der Feuerwehr effizienter nutzen, sondern auch den Patienten zugutekommen, die tatsächlich auf sofortige medizinische Versorgung angewiesen sind. Die Feuerwehr hebt zudem hervor, dass sie nicht die Engpässe bei Fachärzten und Psychologen kompensieren kann. Daher wird die Bedeutung von Entlastungsstrukturen wie der Nummer 116 117 für den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst deutlich, um längerfristig eine Verbesserung der Notfallversorgung zu erreichen.

In Anbetracht der steigenden Zahl an Notrufen und der Herausforderungen im Gesundheitssystem bleibt abzuwarten, wie sich dieses neue System auf die Einsätze der Feuerwehr und die allgemeine Versorgungslage in Berlin auswirken wird. Angesichts der Vielzahl an Anrufern in psychischen Ausnahmesituationen, die oft die 112 wählen, ist ein neues Konzept dringend erforderlich, um die Ressourcen im Rettungsdienst zu entlasten und die Patientenversorgung zu optimieren.

Statistische Auswertung

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Berlin, Deutschland
Beste Referenz
rbb24.de

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