Die Universität Stuttgart nimmt Abschied von einem herausragenden Wissenschaftler und Pädagogen. Prof. em. Dr. Dr. h.c. Franz Effenberger verstarb am 11. Dezember 2023 im Alter von 94 Jahren. Effenberger war nicht nur ehemaliger Rektor, sondern auch Prorektor und langjähriger Leiter des Instituts für Organische Chemie an der Universität. Sein Wirken hat die Institution maßgeblich geprägt und wird noch lange in Erinnerung bleiben. Dies berichten die Universitäts Meldungen von Universität Stuttgart.
Die Verdienste Effenbergers sind vielseitig. Unter seiner Führung wurden zahlreiche innovative Technologien an der Universität Stuttgart initiiert und gefördert. Besonders bemerkenswert sind die Realisierung des Zentrums für Bioverfahrenstechnik sowie der Aufbau des Zentrums für Solarenergie und Wasserstofftechnologie (ZSW) in Stuttgart und Ulm. Auch die Einrichtung des Instituts für Parallele und Verteilte Systeme und der Windkanal am Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) gehen auf seine Visionen und Anstrengungen zurück.
Sein Beitrag zur Chemie
Effenberger gilt als bedeutender Chemiker, dessen Arbeiten internationalen Beifall fanden, insbesondere in den Bereichen der Chemie von Aromaten und Heterozyklen sowie der molekularen Elektronik. In seiner Karriere veröffentlichte er rund 350 Arbeiten und hielt 55 Patente. Zu seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Meilensteinen zählt die Promotion 1958 und die Habilitation 1964 im Fach Organische Chemie. Zudem war er Gastprofessor an der Cornell Universität und der Ecole Supérieure de Physique et Chimie in Paris, was seine weltweite Anerkennung unterstreicht, wie DITF anmerkt.
Unter seiner Leitung wurde 2003 das Institut für Textilchemie und Chemiefasern (ITCF) der DITF florierend ausgebaut. Hier initiierte er zahlreiche Forschungsprojekte, darunter den Aufbau der Carbonfaser-Technologie in Kooperation mit der SGL Group. Effenberger war zudem maßgeblich an der Reform des Chemiestudiums und dem Aufbau des Studienschwerpunkts Bioverfahrenstechnik in Stuttgart beteiligt.
Würdigung und Gedenkfeier
Die Universität Stuttgart und die Fachwelt gedenken Effenbergers am 4. April 2025 mit einer Gedenkfeier. Diese findet um 14 Uhr im Hörsaal 55.02 am Pfaffenwaldring statt. Neben Vorträgen zu seinen herausragenden Verdiensten wird es auch ein gemeinsames Beisammensein geben. Interessierte sind aufgerufen, sich bis zum 15. März anzumelden.
Franz Effenberger hinterlässt ein bleibendes Erbe. Er prägte Generationen von Studierenden und Wissenschaftlern und wird in den Herzen vieler weiterleben. Sein Lebenswerk bleibt ein zentraler Bestandteil der Chemie- und Ingenieurwissenschaften an der Universität Stuttgart und darüber hinaus.
