
Papst Franziskus befindet sich seit knapp zwei Wochen im Gemelli-Krankenhaus in Rom aufgrund einer schweren Lungenentzündung. Sein Gesundheitszustand hat sich zwar stabilisiert, die Ärzte beschreiben die Prognose jedoch weiterhin als zurückhaltend. Die Sauerstofftherapie wird fortgesetzt, und eine leichte Niereninsuffizienz hat sich zurückgebildet. Angesichts seiner Erkrankung hat der Papst seine Kardinäle zu einem außerordentlichen Konsistorium einberufen, was Spekulationen über einen potenziellen Rücktritt angeheizt hat. Zudem wird auf den sozialen Medien über seinen Gesundheitszustand heftig diskutiert, wobei Falschmeldungen und Rücktrittsforderungen kursieren. HNA berichtet, dass die italienische Bischofskonferenz Gebete für die Genesung des Papstes in allen Pfarreien angeordnet hat.
Die Diagnose des Papstes lautete auf Beginn einer beidseitigen Lungenentzündung, und die behandelnden Ärzte beschreiben die Entwicklung als normal. Dies ist der längste Krankenhausaufenthalt in der beinahe zwölfjährigen Amtszeit von Franziskus. Diese Situation hat zu intensiven Gesprächsrunden unter den Kardinälen geführt, wobei namhafte Kirchenvertreter wie Kardinal Giovanni Battista Re den Wunsch äußern, dass der Papst bald wieder seinen apostolischen Dienst aufnehmen kann. Der Sprecher des Vatikans berichtet, dass der Papst weiterhin aktiv arbeitet, betet und Zeitung liest, was die Hoffnung auf eine vollständige Genesung nährt. ZDF informiert, dass auch Kardinäle darüber spekulieren, dass Franziskus möglicherweise evaluiert, ob er zurücktreten sollte.
Vorausschauende Maßnahmen und die Reaktionen der Kirchen
Im deutschen Raum sind bereits Planungen für den Ernstfall im Gang. Pfarrer Rainer Maria Schießler aus München hat deutlich gemacht, dass die Kirchen auf den Tod eines Papstes vorbereitet sind. Er unterstreicht, dass eine einfache Beerdigung im Sinne von Papst Franziskus gewünscht wird – eine Abweichung von den traditionellen Vorgaben. Laut Schießler wird im Falle seines Ablebens die größte Glocke des Vatikans für zehn Minuten läuten, gefolgt von weiteren Glockenläuten an den kommenden Tagen. Die Trauerflor wird an gelb-weißen Fahnen angebracht, und in den Gottesdiensten wird für den verstorbenen Papst gebetet.
Die Münchner Kirche St. Peter plant ebenfalls symbolische Akte, wie die Entfernung der Tiara von der Statue des Apostels Petrus. Katholisch.de hebt hervor, dass die Einschätzungen zur Gesundheit des Papstes stark divergieren, und die Stimmung im Vatikan als angespannt beschrieben wird. Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft von Sant’Egidio, illustriert, dass die Diskussionen über einen möglichen Rücktritt von Franziskus verstärkt werden, jedoch betont, dass dieser bisher nicht plant, zurückzutreten.
Die gesellschaftliche Stimmung und Ausblick
In der Öffentlichkeit gibt es gemischte Reaktionen auf die gesundheitlichen Probleme des Papstes. Einige Kardinäle, wie Gianfranco Ravasi und Jean-Marc Aveline, halten einen Rücktritt für möglich, während andere auf die Hoffnung auf eine vollständige Genesung hinweisen. Marco Politi, ein italienischer Vatikanist, spricht von einer „polarisierten Atmosphäre“ und einem „Bürgerkrieg“ innerhalb der katholischen Kirche. Die Ungewissheit über die Zukunft des Papstamts bleibt bestehen, während gleichzeitig die Vorbereitungen für das Heilige Jahr und die Aktivitäten im Petersdom weiter voranschreiten.
Die Gläubigen werden aufgefordert, vor dem Petersdom zusammenzukommen und für Papst Franziskus zu beten, während die Kardinäle einen stillen Rückblick auf die vergangenen Wochen werfen.