
Am 4. März 2025 kündigte Israel an, den Vorschlag des US-Sondergesandten Steve Witkoff für eine vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen zu akzeptieren. Der Plan, der nach nächtlichen Sicherheitsberatungen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekannt gegeben wurde, sieht vor, dass die Waffenruhe während der religiösen Feste Ramadan und Pessach gelten soll. Im Gegenzug ist die Freilassung von Geiseln angedacht.
Die Waffenruhe soll über einen Zeitraum von 42 Tagen durchgeführt werden, wobei Israel nach dieser Frist wieder zu Kampfhandlungen übergehen kann, falls die Verhandlungen als erfolglos gelten. Am ersten Tag dieser verlängerten Waffenruhe sollen bereits die Hälfte der noch lebenden und toten Geiseln an Israel übergeben werden. Weitere Geiseln sollen freigelassen werden, sobald eine dauerhafte Waffenruhe vereinbart ist. Bislang hat die Hamas den Vorschlag jedoch nicht akzeptiert und spricht von „billiger Erpressung“, so dass die Gespräche über einen Frieden weiterhin angespannt sind. Laut dem US-Plan ist geplant, dass die Waffenruhe bis zum Ende des Ramadans am 29. März und dem Pessach-Fest vom 12. bis 20. April andauert.
Aktuelle Situation im Gazastreifen
Parallel zu den Verhandlungen verschärfte sich die humanitäre Krise im Gazastreifen deutlich. Israel hat den Einlass humanitärer Hilfe in das Gebiet gestoppt, was als Konsequenz der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens angesehen wird. Dies führte zu einem massiven Stopp der Hilfslieferungen, was die Hamas als schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte betrachtet. Derzeit befinden sich noch 59 Geiseln, davon 24 lebend, in der Gewalt der Islamisten, während Israel im Gegenzug etwa 1800 palästinensische Häftlinge freigelassen hat.
Der Krieg, der ursprünglich am 7. Oktober 2023 mit einem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel begann und bei dem über 1.200 Israelis, darunter mindestens 36 Kinder, getötet wurden, führte zu einer massiven Militäroffensive Israels. Die Gesundheitsbehörde der Hamas berichtet von über 46.600 Toten im Gazastreifen, darunter mehr als 17.000 Kinder. Auseinandersetzungen und Luftangriffe haben die zivile Infrastruktur schwer beschädigt, was zur katastrophalen humanitären Lage vor Ort beiträgt.
Politische und diplomatische Entwicklungen
Auf internationaler Ebene hat US-Außenminister Marco Rubio angekündigt, Militärhilfen an Israel in Höhe von rund vier Milliarden Dollar zu beschleunigen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines aufgehobenen teilweisen Waffenembargos unter der früheren Biden-Regierung. Amnesty International hat in Berichten dokumentiert, dass sowohl Israel als auch die Hamas in diesem Konflikt Kriegsverbrechen begangen haben. Laut Amnesty ist der politische Druck erforderlich, um die Umsetzung der Waffenstillstandsvereinbarungen zu gewährleisten und die Lebensbedingungen für die Palästinenser zu verbessern.
Im Licht dieser Entwicklungen sind alle Augen auf die Verhandlungen gerichtet, während die Hoffnung auf eine nachhaltige Waffenruhe und Frieden zwischen den Konfliktparteien weiterhin besteht. Bildung und der Schutz von Zivilpersonen sollte an oberster Stelle stehen, um die katastrophale Lage in der Region zu mildern und dem Teufelskreis der Gewalt entgegenzuwirken.
Für weitere Informationen lesen Sie bitte die ausführlichen Berichte auf Süddeutsche.de, DW.com und Amnesty.de.