
Die Impfquoten gegen Humane Papillomviren (HPV) zeigen in Bayern einen leichten Aufwärtstrend, bleiben jedoch weit unter den angestrebten Zielen. Nach aktuellen Daten der DAK haben nur 8% der Kinder und Jugendlichen im Freistaat die erste HPV-Impfung erhalten. Obwohl das Niveau im Jahr 2023 um 16% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist, bleibt die allgemeine Impfquote 21% niedriger als noch 2019. Ein Grund zur Sorge, denn HPV kann sowohl Feigwarzen als auch verschiedene Krebsarten verursachen.
Die Impfquote unter Jungen stieg um beeindruckende 25%, während Mädchen einen Zuwachs von 10% verzeichneten. Dies zeigt, dass es einen positiven Trend gibt, jedoch sind die Zahlen für die Altersgruppe der 15- bis 17-Jährigen alarmierend, wo ein Rückgang von 42% im Vergleich zu 2019 festzustellen ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung für alle Geschlechter vor dem ersten Geschlechtsverkehr, um die Verbreitung dieser sexuell übertragbaren Viren einzudämmen.
Impfung in Zahlen
Im Jahr 2023 erhielten etwa 87.600 Kinder und Jugendliche in Bayern die erste Dosis des Impfstoffs. Die Empfehlungen besagen, dass Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren zwei Dosen des Impfstoffs erhalten sollten, während ab einem Alter von 15 Jahren drei Dosen erforderlich sind. Jährlich erkranken in Deutschland rund 6.250 Frauen und 2.900 Männer aufgrund von HPV-bedingtem Krebs, was die dringende Notwendigkeit von Impfungen unterstreicht.
- Impfquoten für 2023:
- Jungen: +25%
- Mädchen: +10%
- Impfquote unter 15-jährigen Mädchen: 54% (2021)
- Impfquote bei Jungen: 27% (2021)
Projekt InveSt HPV
Im Rahmen des Projekts InveSt HPV, das von January 2023 bis Juni 2026 gefördert wird, sollen die Impfquoten in Deutschland weiter gesteigert werden. Das Projektteam unter der Leitung von Dr. Anja Takla hat sich zum Ziel gesetzt, die Hürden für den Einsatz von Erinnerungssystemen zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Kommunikation zwischen Ärzten und Eltern, insbesondere bei der Altersgruppe der 9- bis 14-Jährigen.
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen verschiedenen Partnern, darunter die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. und die Universität Erfurt. Ein Teil des Projekts ist die Schulung von medizinischem Personal, um die Arzt-Patienten-Kommunikation zu verbessern. Außerdem wird eine Evaluierung der Impfungen durch Datenerhebungen durchgeführt, um den Erfolg der Maßnahmen zu überprüfen.
Angesichts der Bedeutung der HPV-Impfung und der ernsthaften Gesundheitsrisiken, die mit der Erkrankung verbunden sind, bleibt die Aufklärung über Vorteile und Notwendigkeit einer frühzeitigen Impfung von entscheidender Bedeutung. Die WHO und die EU-Kommission setzen sich dafür ein, bis 2030 mindestens 90% der Mädchen zu impfen. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass die Umsetzung dieser Ziele jedoch noch große Herausforderungen mit sich bringt.