
Im Schatten der Trump-Präsidentschaft haben sich in den USA tiefgehende Diskussionen über die Rolle von Technologien und deren Einfluss auf die Gesellschaft entfaltet. Donald Trump wurde am 20. Januar ins Amt eingeführt und die Chefs bedeutender Tech-Unternehmen, darunter Tim Cook von Apple, Jeff Bezos von Amazon und Sundar Pichai von Google, waren bei dieser Zeremonie anwesend. Zuvor hatten diese Führungspersönlichkeiten Millionen in Trumps Wahlkampf investiert.
In den letzten Jahren wurden immer wieder Bedenken geäußert, dass eine Tech-Oligarchie in den USA entstehen könnte. Besonders der Einfluss von Elon Musk, der jüngst Trump als Berater zur Seite steht und mit seiner Doge-Organisation einen Umbau des Staats vorantreibt, sorgt für kritische Stimmen. Sorgen über den Umgang mit sensiblen Daten sind dabei besonders ausgeprägt. Die ehemalige Beamtin im Finanzministerium, Lily Batchelder, warnte, dass solche Daten möglicherweise zur Bestrafung politischer Gegner eingesetzt werden könnten.
Die Herausforderungen des Datenschutzes
Die US-Regierung hat in der Vergangenheit digitale Dienste als Verhandlungsmasse genutzt, und es gab bereits Drohungen gegen Dienste wie Starlink. Mark Zuckerberg, CEO von Meta, äußerte ebenfalls seine Absichten, gegen die Datenschutzregularien der EU vorzugehen. Insbesondere der Cloud Act von 2018 verpflichtet US-Cloud-Anbieter zur Herausgabe von Daten auf behördliche Anweisung, auch wenn die Server beispielsweise in Europa stehen.
In diesem Kontext wächst das Interesse an europäischen Alternativen, die den Datenschutz besser gewährleisten. Die Website „European Alternatives“, ins Leben gerufen von Oliver Graf, führt eine Reihe von Europäischen Apps zusammen, die Nutzern eine private Nutzung ermöglichen. Open-Source-Dienste, die von gemeinnützigen Stiftungen betrieben werden, gewinnen ebenfalls an Bedeutung.
Vielfältige Alternativen zu amerikanischen Diensten
Sensible Daten sind bei großen amerikanischen Anbietern wie Google, Microsoft und Facebook nicht ideal aufgehoben. Das Bewusstsein für diese Problematik wächst, was die Diskussion über Software-Alternativen, besonders im Hinblick auf Trumps Präsidentschaft, anheizt. Einige empfohlene Alternativen für verschiedene Dienstleistungsbereiche sind:
- Browser: Mozilla Firefox (gemeinnützig, Open-Source), Brave, Vivaldi (Norwegen), Mullvad (Schweden).
- E-Mail-Dienste: Freenet, GMX, Web.de, Mailbox.org, Posteo, Proton Mail (Schweiz).
- Messenger: Threema (Schweiz, Open-Source), Signal (gemeinnützig, US-amerikanisch).
- Suchmaschinen: DuckDuckGo, Startpage (anonymisiert Google-Suchanfragen).
- Cloud-Dienste: Proton Drive (Schweiz), Koofr (Slowenien), Jottacloud (Norwegen).
Darüber hinaus bieten europäische Anbieter auch Karten-Apps wie Here WeGo (deutsches Konsortium) und Open-Street-Maps-basierte Apps an.
Der Trend zu alternativen Betriebssystemen ist ebenfalls bemerkenswert. Allen voran stehen Volla OS (ein Google-freies Android) und Ubuntu Touch (Linux-basiert), die allerdings technisches Verständnis erfordern.
Fazit
Die Spannungen zwischen großen Tech-Unternehmen und den politischen Strukturen in den USA entblößen nicht nur die Herausforderungen im Datenschutz, sondern fördern zudem die Suche nach Alternativen, die mehr Privatsphäre und Nutzersicherheit bieten. In Zeiten, in denen große Unternehmen erhebliche Macht ausüben, rückt die Forderung nach einem verantwortungsvollen Umgang mit Daten und Technologien zunehmend in den Vordergrund. Laut [remszeitung.de] stellt die gegenwärtige Situation einen Wendepunkt dar, an dem europäische und alternative Dienste eine Schlüsselrolle übernehmen können.