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Fettleibigkeit weltweit: Schockierende Prognosen bis 2050!

Eine alarmierende Studie, die im Lancet-Medizinjournal veröffentlicht wurde, warnt, dass bis 2050 fast 60 % aller Erwachsenen und ein Drittel aller Kinder weltweit übergewichtig oder fettleibig sein werden, wenn keine umfassenden Maßnahmen ergriffen werden. Diese Forschung basiert auf Daten aus 204 Ländern und zeigt einen dramatischen Anstieg von übergewichtigen oder fettleibigen Menschen, der von 929 Millionen im Jahr 1990 auf 2,6 Milliarden im Jahr 2021 steigt. Experten betonen die Dringlichkeit des Problems und fordern effektive politische Maßnahmen.

Laut der Studie werden bis 2050 voraussichtlich 3,8 Milliarden Erwachsene übergewichtig oder fettleibig sein, was fast 60 % der globalen Erwachsenenbevölkerung entspricht. Besonders besorgniserregend ist, dass etwa ein Viertel dieser fettleibigen Menschen über 65 Jahre alt sein wird. Die Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen wird um 121 % zunehmen, wobei das größte Wachstum in den Regionen Naher Osten und Nordafrika (MENA) sowie Lateinamerika und der Karibik zu erwarten ist.

Fettleibigkeit und ihre Ursachen

Die Studie weist darauf hin, dass mehr als die Hälfte der übergewichtigen oder fettleibigen Erwachsenen in nur acht Ländern lebt: China, Indien, USA, Brasilien, Russland, Mexiko, Indonesien und Ägypten. Besondere Herausforderungen bestehen in einkommensschwachen und mittleren Ländern, wo 79 % der betroffenen Erwachsenen und 88 % der betroffenen Kinder leben werden. Alarmierend ist die Tatsache, dass nur 7 % aller Länder über angemessene Gesundheitssysteme verfügen, um mit dieser Krise umzugehen. Zudem gibt es Zweifel an den zugrunde liegenden Ursachen der Fettleibigkeit, insbesondere bei sozial benachteiligten Gruppen.

Ein Bericht des WHO-Regionalbüros für Europa unterstreicht die Dringlichkeit, da fast 60 % der Erwachsenen in Europa und nahezu jedes dritte Kind (29 % der Jungen, 27 % der Mädchen) an Übergewicht oder Adipositas leiden. Europa hat die zweithöchste Fettleibigkeitsrate unter Erwachsenen, nur hinter Amerika. Diese Trends sind nicht nur eine Herausforderung für das Gesundheitssystem, sondern erhöhen auch das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.

Neue Ansätze zur Diagnostik und Therapie

Die Herausforderungen im Umgang mit Adipositas erfordern neue diagnostische Frameworks. Laut einer Studie von Helmholtz München ist der Body Mass Index (BMI) allein unzureichend als Diagnoseinstrument. Er misst nicht direkt den Körperfettanteil oder die gesundheitlichen Auswirkungen von Übergewicht. Um Fehldiagnosen zu vermeiden, werden zwei neue Kategorien vorgeschlagen: klinische Adipositas, die zu gesundheitlichen Problemen führt, und präklinische Adipositas, bei der das Risiko für chronische Erkrankungen erhöht ist.

Daher wird ein verbessertes Diagnoseverfahren wichtig, das Methoden wie Taillenumfangmessungen und direkte Körperfettanalysen umfasst. Das Ziel dieser Anpassungen ist es, eine gezielte Identifikation von Personen zu ermöglichen, die Behandlung benötigen, und gleichzeitig überflüssige Therapien zu vermeiden. Personen mit klinischer Adipositas sollen evidenzbasierte Therapien erhalten, während präklinisch Adipöse durch regelmäßige Kontrollen und präventive Maßnahmen unterstützt werden sollen.

Zusätzlich fordert die WHO umfassende Gegenmaßnahmen, um die strukturellen Ursachen der Adipositas zu bekämpfen. Dazu gehören politische Maßnahmen wie die Besteuerung von zuckergesüßten Getränken und die Förderung gesunder Lebensmittel. In Deutschland hat das Bundeszentrum für Ernährung ein Trainermanual zur Adipositas-Schulung für Kinder und Jugendliche veröffentlicht, das Schulungseinheiten, Übungen und Materialien für Eltern umfasst.

Falls die aktuellen Trends ungebremst weitergehen, könnte Adipositas in einigen europäischen Ländern rauchbedingte Krebsursachen übertreffen. Angesichts der Delikatheit des Themas ist es entscheidend, dass alle Akteure –Regierungen, Gesundheitsdienstleister und die Gesellschaft – gemeinsam gegen die steigende Fettleibigkeitsrate ankämpfen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Naher Osten und Nordafrika, MENA
Beste Referenz
aljazeera.com
Weitere Infos
helmholtz-munich.de

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