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Neues Projekt für nachhaltige Filmproduktion: Deutschland trifft Türkei!

Die VolkswagenStiftung hat vor kurzem ein innovatives Kooperationsprojekt zwischen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und der Koç Universität in Istanbul ins Leben gerufen. Dieses Projekt, das mit 250.000 Euro über 18 Monate im Rahmen der Initiative „Aufbruch – Neue Forschungsräume für die Geistes- und Kulturwissenschaften“ gefördert wird, trägt den Titel „Against Screen’s Extractivism: Slow Production and Spectatorship“ und konzentriert sich auf nachhaltige Strukturen in der Filmindustrie.

Das zentrale Ziel des Projekts besteht darin, das Bewusstsein für ökologische Nachhaltigkeit zu schärfen und die Ressourcenorientierung der Filmproduktion kritisch zu überdenken. Dies geschieht durch die Verbesserung der Kommunikation zwischen Forschenden, Aktivist*innen und Filmschaffenden in Deutschland und der Türkei. Die Projektleiterin Dr. Sezen Kayhan von der JGU und ihre Kooperationspartnerin Prof. İpek Çelik Rappas setzen sich dafür ein, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen sowie die prekäre Beschäftigung in der Filmbranche zu bekämpfen.

Nachhaltigkeit in der Filmproduktion

Ein Hauptaugenmerk wird darauf gelegt, wie Überproduktion und Überkonsum in der Film- und Fernsehindustrie einerseits negative ökologische Auswirkungen haben und andererseits die gesellschaftlichen Normen und das Konsumverhalten beeinflussen. Insbesondere das Phänomen des Binge-Watchings, das durch Plattformen wie Netflix gefördert wird, steht im Fokus der Diskussion. Experten argumentieren, dass Binge-Watching sowohl als Unterhaltungsform als auch als mögliche Abhängigkeit die Art und Weise, wie wir Inhalte konsumieren, stark verändert hat.

Ein Aspekt, der in der Entwicklung des Binge-Watchings erneut besprochen wird, ist die Gestaltung der Streaming-Plattformen, die Zuschauer dazu animiert, immer weiter zu konsumieren. Funktionen wie „Auto-Play“ und „Skip Intro“ sind nicht nur praktische Features, sondern Teil eines Konstrukts, das das Seherlebnis optimiert und dazu beiträgt, dass Zuschauer weniger Pausen zwischen den Inhalten machen. Laut Analysen haben diese Mechanismen weitreichende soziale und kulturelle Implikationen und verändern die gesellschaftliche Wahrnehmung von Medieninhalten.

Gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen

In einem zeitgenössischen Kontext hat das Streaming selbst bedeutende ökologische Auswirkungen, die nicht ignoriert werden können. Das Streaming von Video-Inhalten zählt zu den größten Stromverbrauchern weltweit. Die Zahl der Nutzer von Streaming-Diensten beläuft sich auf über 221 Millionen global, mit fast 10 Millionen allein in Deutschland, was die Dringlichkeit der Thematik unterstreicht. Im Jahr 2018 verbrauchte Netflix rund 51.000 MWh Strom nur für Streaming, was dem Energieverbrauch von bis zu 94.230 Haushalten in Deutschland für ein gesamtes Jahr entsprechen könnte.

Vor diesem Hintergrund hat das Projekt auch mehrere geplante Aktivitäten, die konkret auf die Rückmeldungen und das Bewusstsein der Zuschauer ausgerichtet sind. Dazu gehört unter anderem ein dreitägiger Workshop im November 2025 in Istanbul, der sich an Flüchtlinge, Umweltaktivist*innen und Produktionsprofis richtet, sowie eine Online-Ausstellung, die Ergebnisse und politische Empfehlungen zusammenfassen wird.

Zusammenfassend zeigt sich, dass das bevorstehende Projekt weitreichende Ziele verfolgt, die sowohl die Praktiken der Filmproduktion als auch das Konsumverhalten der Zuschauer nachhaltig beeinflussen sollen. Dr. Sezen Kayhan und Prof. İpek Çelik Rappas haben sich zum Ziel gesetzt, dem Binge-Watching kritisch gegenüberzutreten und die damit verbundenen ökologischen Aspekte umfassend zu analysieren, um eine bewusstere Zuschauerschaft zu fördern.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Mainz, Deutschland
Beste Referenz
presse.uni-mainz.de
Weitere Infos
daily.jstor.org

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