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Zigarette und Keime: Neue Studie deckt gefährliche Zusammenhänge auf!

Antibiotikaresistenzen sind ein wachsendes globales Problem, das die Wirksamkeit wichtiger Medikamente stark beeinträchtigt. Eine neue Studie der Technischen Universität Dresden (TUD) zeigt, dass Zigarettenrauch und Zigarettenabfälle eine bedeutende Rolle bei der Förderung resistenter Keime in der Umwelt spielen. Diese Forschung, die international und interdisziplinär ausgerichtet ist, wurde in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken in Dresden und Heidelberg sowie der Tsinghua University in China durchgeführt und ist im Journal „Environmental Health Perspectives“ veröffentlicht.

Die Studie belegt, dass giftige Substanzen, die in Zigarettenfiltern und Zigarettenrauch enthalten sind, in Gewässern gefährliche Bakterien ansiedeln. Resistente Keime, die diese Umgebungen besiedeln, können in Flüsse gelangen und zur Ausbreitung von multiresistenten Erregern führen. Jährlich fallen Millionen von Menschen dem Rauchen zum Opfer, und der Einfluss des Tabakkonsums auf die Gesundheit sollte nicht unterschätzt werden.

Mechanismen der Resistenzbildung

Gemäß den Erkenntnissen fällt das Rauchen nicht nur unter gesundheitliche Risiken für den Einzelnen, sondern verstärkt auch das Vorhandensein resistenter Erreger in der menschlichen Lunge. Dies kann die Wirksamkeit von Antibiotika, insbesondere bei Lungeninfektionen, verringern. Bakterien sind bekannt dafür, erfolgreich Resistenzgene via horizontalem Gentransfer auszutauschen, was eine erhebliche Herausforderung darstellt. Laut der Open Science gibt es auch natürliche Wege, wie sich Bakterien gegen Antibiotika resistent entwickeln können, lange bevor sie von Menschen genutzt wurden.

Ein alarmierender Anstieg von antibiotikaresistenten Mikroben wird als schleichende Pandemie angesehen. Diese Resistenzen entstehen nicht nur durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Human- und Veterinärmedizin, sondern auch durch Hygienemängel und Massentierhaltung. Schätzungen zufolge starben im Jahr 2019 weltweit 1,27 Millionen Menschen an Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern, und Prognosen sagen bis zu 10 Millionen Todesfälle bis 2050 voraus.

Globale und lokale Maßnahmen zur Bekämpfung

Die globalen Bemühungen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen sind vielfältig. Die WHO und andere internationale Organisationen fordern verstärkte Maßnahmen. In Deutschland wurde 2008 eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen implementiert. Die Deutsche Antibiotika-Resistenz-Strategie (DART 2020) bietet einen Plan für die Stärkung von Hygiene, Überwachungssystemen und Aufklärung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Thema der antimikrobiellen Resistenzen während der G20-Präsidentschaft auf die Agenda gesetzt. Der Umgang mit resistenten Erregern wird als komplexe Herausforderung angesehen, die auch ethische Fragen bezüglich des Antibiotikaeinsatzes aufwirft. Politiker fordern einen „One-Health-Ansatz“ zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements in der Tierhaltung.

Zusätzlich sind innovative Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Antibiotika sowie alternativer Behandlungsmethoden, wie die Phagentherapie, im Gange. Individuen können zur Bekämpfung von Resistenzen beitragen, indem sie Antibiotika verantwortungsvoll anwenden und Hygienestandards einhalten. Der responsible Umgang mit Antibiotika ist somit für die Bekämpfung dieses globalen Problems essenziell.

Statistische Auswertung

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Dresden, Deutschland
Beste Referenz
tu-dresden.de
Weitere Infos
openscience.or.at

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