Antje-Katrin Kühnemann, eine der bekanntesten TV-Moderatorinnen Deutschlands und Ärztin, ist am 4. März 2025, nur wenige Tage nach ihrem 80. Geburtstag, verstorben. Der Bayerische Rundfunk hat ihren Tod bestätigt, während ihre Freundin Carolin Reiber die Nachricht überbrachte. Kühnemann war von 1973 bis 2007 die Moderatorin des Gesundheitsmagazins „Die Sprechstunde“ im BR Fernsehen und wurde für ihre einfühlsame Art sowie ihr Fachwissen geschätzt. BR-Intendantin Katja Wildermuth würdigte Kühnemann als Pionierin des Gesundheitsjournalismus und als Persönlichkeit, die Millionen von Zuschauern mit ihrer Arbeit begleitete.
An ihrem 80. Geburtstag am 22. Februar sprach Kühnemann in einem Interview offen über ihre gesundheitlichen Probleme. Sie erklärte, dass sie kaum mehr aufstehen könne und auf Hilfe angewiesen sei. Trotz ihrer angespannten Lebenssituation äußerte sie jedoch keine Angst vor dem Tod. Dies zeigt einmal mehr die Stärke und Resilienz, die sie in ihrem Berufsleben als Moderatorin bewiesen hatte. Ihre Schicksalsnähe zu den Zuschauern fiel besonders auf, da sie in einer Zeit, in der das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung wächst, wichtige Informationen rund um Krankheitsprävention und -behandlung vermittelte.
Werdegang und Erfolge
Kühnemann wurde in Herzberg im Harz geboren, wuchs jedoch in München auf. Sie studierte Medizin und war die jüngste Fernsehansagerin beim Bayerischen Rundfunk. Neben „Die Sprechstunde“ moderierte sie auch andere Formate wie den „Samstags-Club“. Über ihre Karriere hinweg wurde sie mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, darunter die Goldene Kamera, das Bambi, den Bayerischen Verdienstorden und das Bundesverdienstkreuz am Bande. Ihr Engagement für die Leukämieforschung als Botschafterin der Blutkrebs-Stiftung von José Carreras war ein zusätzlicher Ausdruck ihres Mitgefühls und ihrer Verantwortung als öffentliche Figur.
Der Einfluss von Gesundheitsjournalisten wie Kühnemann wird in einer Zeit, in der die Gesundheitsberichterstattung zunehmend in der Kritik steht, noch deutlicher. In einem sich wandelnden Medienumfeld, das durch den wachsenden Gesundheitsmarkt und eine umkämpfte Gesundheitspolitik geprägt ist, sind die Erwartungen an Journalisten vielseitig. Leser erwarten verständliche Informationen, während Verlage und Berufsverbände eine kritische Begleitung der Gesundheitspolitik fordern. Kühnemann war eine Stimme, die viel zu diesen Themen beitrug und den Dialog zwischen Experten und Laien förderte.
Mit ihrem Tod verliert Deutschland nicht nur eine angesehene Moderatorin, sondern auch eine bedeutende Persönlichkeit im Gesundheitsjournalismus, die vielen Menschen Mut und Informationen in schwierigen Zeiten gab. Ihr Lebenswerk wird in Erinnerung bleiben, nicht nur durch ihre Sendungen, sondern auch durch das Engagement, das sie für die Gesundheitsaufklärung zeigte. Die Medienwelt trauert um eine Pionierin, die Kommunikationswege im Gesundheitssektor maßgeblich geprägt hat.
