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Alarm in der Ägäis: Vulkan Kolumbo zeigt erhöhte Aktivität!

Am 5. März 2025 beginnt eine bedeutende Expedition, die von der Universität Kiel in Zusammenarbeit mit dem Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg geleitet wird. Das Forschungsschiff Maria S. Merian wird von Málaga, Spanien, in Richtung Ägäis aufbrechen. In den kommenden sechs Wochen soll die Expedition wertvolle seismische und geologische Daten zur Untersuchung von tektonischen Prozessen und Naturgefahren sammeln.

Die Route führt von Methana über den Ägäischen Vulkangürtel bis zur Insel Nisyros und rund um Kreta. Der Fokus liegt dabei auf akustischen Messungen sowie der Entnahme von Sedimentproben, welche bis zu 2000 Meter tief in den Meeresboden reichen sollen. Ziel dieser Forschung ist es, Erkenntnisse über tektonische Aktivitäten, Hanginstabilitäten und die geologische Entwicklung der Region zu gewinnen.

Untersuchung des Vulkans Kolumbo

Ein zentraler Punkt der Expedition wird die Untersuchung des Unterwasservulkans Kolumbo sein. Dieser liegt etwa sieben Kilometer nordöstlich von Santorini und hat in den letzten Wochen eine erhöhte seismische Aktivität gezeigt. Kolumbo bezeichnet einen Calderavulkan, dessen Rand etwa 18 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und dessen Boden auf bis zu 505 Meter abgesunken ist. Historisch gesehen, brachte ein großer Ausbruch im Jahr 1650 erheblichen Schaden an der Region und wird als die stärkste Eruption im östlichen Mittelmeer der letzten 1000 Jahre angesehen. Diese Eruption brachte starke Erdbeben mit sich, die zahlreiche Todesopfer forderten und eine landwirtschaftliche Katastrophe auslösten.

Die Expedition wird bestehende Daten aus früheren Forschungen nutzen und sich auf den Ägäischen Vulkanbogen zwischen Milos und Nisyros konzentrieren, was Teil des Christiana-Santorini-Kolumbo-Vulkanfeldes ist. Emil Hoeft, eine Geophysikerin von der University of Oregon, äußerte, dass die seismische und vulkanische Aktivität in der Region Besorgnis erregt. Sie beobachtet, dass sich der Santorini-Vulkan erneut auflädt und hebt hervor, dass Langzeitfolgen für die Region möglich sind.

Weitere Geologische Forschungen

Zusätzlich wird es in der Expedition darum gehen, geologisch relevante Stellen zu untersuchen und Bohrkerne zu entnehmen, um Wissenslücken zu schließen und belastbare Gefahrenszenarien zu entwickeln. Ein zweiter Untersuchungsbereich wird die Kontinentalhänge rund um Kreta umfassen. Hier sollen die Bewegungen von Sedimenten und mögliche Rutschungen dokumentiert werden.

Die Untersuchung des Kolumbo-Vulkans wird besonders wichtig sein, da Berichte auf eine aktive Magmakammer hindeuten. Im Rahmen der Expedition wird auch die Entwicklung von hydrothermalen Quellen am Meeresboden der Kolumbo-Caldera untersucht, die hohe Temperaturen und mineralhaltige Lösungen fördern. Bereits im Jahr 2006 entdeckte ein Tauchteam der Universität von Rhode Island solche hydrothermalen Quellen am vulkanischen Boden.

Die Expedition ist Teil des Verbundprojekts MULTI-MAREX, das von der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM) unterstützt wird. Insgesamt sind drei Expeditionen in die Ägäis geplant, die eine umfassende Untersuchung der geologischen und seismischen Prozesse in dieser aktiven Region zum Ziel haben.

Wissenschaftler und Behörden rufen bereits jetzt zur Wachsamkeit auf, da die seismische Aktivität im Bereich Santorin die Möglichkeit größerer vulkanischer und seismischer Ereignisse mit sich bringt. Ein Ausbruch könnte nicht nur Griechenland, sondern auch die angrenzenden türkischen Küstengebiete erheblich beeinflussen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Santorini, Griechenland
Beste Referenz
uni-kiel.de
Weitere Infos
vulkane.net

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