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Brand führt zu Stillstand in der Ueckermünder Gießerei – Schadensanalyse läuft!

In der Ueckermünder Gießerei steht die Produktion nach einem verheerenden Brand am Montagabend still. Die alarmierte Feuerwehr wurde gegen 19:30 Uhr gerufen, als das Feuer bereits aus dem Dach der Werkhalle loderte. Vor ihrem Eintreffen wurden etwa 40 Mitarbeiter evakuiert. Eine Person musste wegen einer Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Der Geschäftsführer der Gießerei, David Hrazdira, berichtete, dass aktuell Untersuchungen laufen. Es bleibt unklar, wann der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Schäden an der Produktionsstrecke werden besichtigt, während die Gießerei MAT Foundries Europe eine offizielle Stellungnahme nach Abschluss der Ermittlungen plant. Die Gießerei beschäftigt rund 300 Mitarbeitende und produziert Gussteile für die Automobilindustrie, darunter Bremsgehäuse und Bremsträger.

Brandursache und Löscharbeiten

Die Löscharbeiten verliefen kompliziert. Um die Feuerwehr im Inneren der Halle löschen zu lassen, mussten der Energieversorger die Hochspannung auf 20 kV-Leitungen abschalten und die Gaszufuhr unterbrechen. Das Feuer konnte nach etwa einer Stunde unter Kontrolle gebracht werden. Eine mögliche Ursache für das Feuer könnte Funkenflug von Schmelzgut sein, wobei auch ein Verdacht auf fahrlässige Brandstiftung besteht. Die Kriminalpolizei und Brandursachenermittler sind bereits im Einsatz, um den Vorfall gründlich zu untersuchen.

Auswirkungen auf die Gießereiindustrie

Die derzeitige Situation rund um die Ueckermünder Gießerei kommt zu einer Zeit, in der die gesamte europäische und deutsche Gießereiindustrie unter Druck steht. Höhere Energiepreise und ein Rückgang der Produktion und Auftragseingänge belasten die Branche. Laut einer aktuellen Prognose wird die deutsche Gießereiindustrie im laufenden Jahr voraussichtlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen. Der Automobilsektor, einer der wichtigsten Abnehmer, wird nur geringfügig wachsen, bleibt jedoch ein bedeutender Markt für Gussprodukte.

Zusätzlich zeigt die CAEF-Sentimenterhebung, dass die Herausforderungen in der Gießereiindustrie je nach Produktspektrum und Abnehmerbranchen variieren. Während der Eisen- und Stahlguss von der langsamen Hochlauf der Elektromobilität profitiert, erfährt der Aluminiumguss zunehmende Bedeutung durch den Trend zu E-Mobilität und Leichtbau. Doch die Gießereien stehen auch vor großen Herausforderungen, insbesondere durch die Notwendigkeit zur Anpassung an hohe Energiekosten und die Investitionsnotwendigkeiten zur Erreichung von Klimaneutralität.

Die Gießerei in Ueckermünde steht also nicht nur temporär still, sondern sieht sich eingebettet in einen komplexen Kontext von Herausforderungen und Möglichkeiten innerhalb der gesamten Branche. Das Unternehmen wird weiterhin im Austausch mit den zuständigen Behörden stehen, um die Hintergründe des Vorfalls aufzuklären und die Produktion baldmöglichst wieder aufzunehmen.

Für weitere Informationen über die Herausforderungen in der Gießereiindustrie können Sie Nordkurier und GIFAs Geschäftsbericht 2024 einsehen.

Statistische Auswertung

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Ueckermünde, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de

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