
Die Rewe Group hat zum 1. Januar 2025 ihr Treueprogramm umgestellt und verabschiedet sich damit von der langjährigen Zusammenarbeit mit Payback. Die Entscheidung, die im Vorfeld bereits angedeutet wurde, verursacht bei vielen Kunden Frustration. Diese äußern sich über die neue Strategie, die als weniger vorteilhaft wahrgenommen wird. Ein Nutzer berichtet von nur 7 Euro Rückvergütung bei einem Einkauf von 137 Euro – ein weit geringerer Betrag im Vergleich zu den Punkten, die zuvor beim Payback-System gesammelt werden konnten, wo es einen Punkt für je 2 Euro Einkaufswert gab.
Das neu eingeführte Rewe Bonus-Programm bietet Rabatte auf ausgewählte Artikel und Rückvergütungen in Euro, statt der gewohnten Punkte. Zudem können Kunden ihr Bonusguthaben ausschließlich in Rewe-Filialen einlösen. Ein neues Element im Programm sind die „Booster“-Rabatte, die ab einem Einkaufswert von 50 Euro angeboten werden. Die gezielten Rabatte gelten allerdings nur für wöchentlich ausgewählte Produkte, was einige Kunden zu zusätzlichen Käufen verleitet.
Kundenkritik und Verbesserungsvorschläge
Kunden haben in den sozialen Medien ihrer Unzufriedenheit mit dem aktuellen Programm Luft gemacht. Viele vermissen die Vorteile und Klarheit des ehemaligen Systems. In der Rewe-App sind die Rabatte zwar gelistet, jedoch nicht die Preise der Produkte, was für Verwirrung sorgt.
Des Weiteren gibt es Berichte über Betrug, bei dem Rewe-Kunden Opfer von Guthaben-Diebstahl geworden sind. Das Vertrauen in das neue System wird durch solche Vorfälle nicht gerade gestärkt. Der Lebensmittelhändler gehört mit seinem neuen System zu den größten Akteuren im deutschen Einzelhandel, obwohl das Rewe Bonus-Programm noch in der Kritik steht.
Der Weg zur Eigenständigkeit
Die Entscheidung von Rewe, die Kooperation mit Payback zu beenden, fiel nicht leicht. Rewe musste für den Zugang zu den Stammdaten aller Bonus-Sammler 150 Millionen Euro an Payback zahlen. Diese Zahl ist bedeutend, da über 17 Millionen der insgesamt 31 Millionen Payback-Nutzer ihre Punkte bei Rewe oder Penny sammeln. Letztere gehören ebenfalls zur Rewe Group, die ebenfalls von den Änderungen betroffen ist.
Die Umstellung war auch Teil eines umfassenderen Trends im Einzelhandel. Statistiken zeigen, dass 82 % der Nutzer von Loyalty-Apps Programme im Lebensmitteleinzelhandel verwenden, wobei der Hauptgrund dafür das Sparen ist. Der Markt verlangt nach personalisierten und attraktiven Angeboten, was die positive Nutzung von Treueprogrammen unterstützt.
Darüber hinaus hat Rewe angekündigt, ab Juli 2023 auf Papier-Werbeprospekte verzichten zu wollen. Diese Maßnahme wird als umweltfreundlicher Schritt verkauft, während Werbeangebote stattdessen über WhatsApp angefordert werden können. Rewe will damit nicht nur ökologischen Anforderungen gerecht werden, sondern auch auf die Bedürfnisse der Konsumenten reagieren.
Die Zukunft des Rewe Bonus-Programms bleibt spannend. Trotz der Herausforderungen und der anfänglichen Unzufriedenheit der Kunden könnte es sich langfristig als erfolgreicher Schachzug entpuppen, sofern die Ausgestaltung des Programms den Wünschen der Nutzer gerecht wird. Aktuelle Studien zeigen, dass über 55 % der befragten Personen Lebensmittelhändler mit Loyalty-Programmen bevorzugen, was Hoffnung für die Rewe Group gibt.
Für die Rewe Group ist die Herausforderung, die Kundenbindung trotz der neuen Rahmenbedingungen auch in der digitalen Welt zu stärken und weiter auszubauen.
op-online.de berichtet, dass die Umstellung des Treueprogramms viel Kritik auf sich zieht. Während augsburger-allgemeine.de die finanziellen Aspekte der Änderung beleuchtet. Überblick über die Bedeutung von Loyalty-Apps im Lebensmitteleinzelhandel bietet supermarkt-inside.de.