
In einer erschütternden Serie von Gewaltakten in Pakistan wurde am 4. März 2025 ein Doppel-Selbstmordattentat auf eine Sicherheitsanlage in der nordwestlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa verübt, welches mindestens 12 Menschenleben forderte. Die Angriffe wurden von Jaish al-Fursan, einer Gruppe, die mit den pakistanischen Taliban in Verbindung steht, übernommen. Die Explosionen wurden durch zwei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge verursacht, die in die Mauer der Sicherheitsanlage in Bannu rammten.
Nach Angaben von Muhammad Noman, einem Sprecher des Bannu District Hospital, wurden 12 Menschen getötet und 30 weitere verletzt, viele von ihnen Zivilisten, die unter den zusammengebrochenen Gebäuden und Wänden gefangen waren. Besonders tragisch ist, dass unter den Toten mindestens sieben Kinder waren. Während die Gruppe behauptete, Dutzende von Mitgliedern der pakistanischen Sicherheitskräfte seien gefallen, gab das Militär keine sofortige Stellungnahme zu möglichen Opfern ab.
Reaktion der Behörden
Ali Amin Gandapur, der Ministerpräsident von Khyber Pakhtunkhwa, verurteilte die Angriffe scharf und forderte Maßnahmen von hochrangigen Polizeibeamten. Dies stellt den dritten großen Angriff in Pakistan seit Beginn des Ramadan dar und fällt in eine Zeit, in der die Gewaltsituation im Land sich weiter verschärft hat. Laut einer Analysegruppe, dem Center for Research and Security Studies, war das vergangene Jahr das tödlichste seit einem Jahrzehnt für Pakistan, mit über 1.600 Toten durch Angriffe.
Dieser Anstieg an Gewalt und die sich verstärkenden militanten Angriffe führen zur Besorgnis über die Sicherheit in der Region. Der Ministerpräsident von Khyber Pakhtunkhwa hat kürzlich die Bildung eines Provinz-Jirga angekündigt, um den Dialog mit der Taliban-Regierung in Afghanistan zu suchen, um Sicherheits- und Handelsfragen zu klären. Dies geschieht vor dem Hintergrund anhaltender Angriffe durch die Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP).
Politische Spannungen und Dialoginitiativen
Die Initiativen der KP-Regierung stehen jedoch unter Kritik der Pakistan Muslim League-Nawaz (PML-N), die sie als „direkten Angriff auf die Föderation“ bezeichnet. Der Fokus auf Dialog hat zugenommen, besonders da die zivilen Todesfälle durch extremistisches Verhalten im Februar 2025 mehr als doppelt so hoch ausfielen wie im Vormonat.
Die KP-Regierung beschuldigt die Bundesregierung, ihre Bemühungen durch verzögerte Verhandlungen zu untergraben. Es gibt auch Fragen über mögliche militärische Unterstützung für die KP-Regierung in den Dialog mit Afghanistan, was die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den politischen Akteuren weiter kompliziert.
Zusätzlich zur militärischen Bedrohung durch die TTP ist ein Anstieg des Extremismus und der Kriminalität in städtischen Zentren zu verzeichnen. Das Pakistan Institute of Conflict and Security Studies berichtet von einem besorgniserregenden Trend in der Rekrutierung von Extremisten, insbesondere durch die Gruppierung Islamic State Khorasan (ISK) in Baluchistan.
Die Herausforderung, die Zunahme von Sektengewalt und Radikalisierung nachhaltig zu bekämpfen, wird durch unzureichende Investitionen in die Bekämpfung von extremistischen Tendenzen weiter erschwert. Die Bedingungen in Pakistan deuten darauf hin, dass ohne umfassende Reformen und gezielte Investitionen in Präventionsmaßnahmen die Bedrohungen durch Organisationen wie die TTP und ISK weiterhin anwachsen werden.
Insgesamt zeigt die aktuelle Lage in Pakistan einen besorgniserregenden Trend, dessen Wurzeln in komplexen politischen, sozialen und militärischen Dynamiken verwoben sind. Die Notwendigkeit eines koordinierten und umfassenden Ansatzes zur Verbesserung der Sicherheit in der Region kann nicht länger ignoriert werden.
Für detaillierte Informationen zu den jüngsten Ereignissen siehe die Berichterstattung von Al Jazeera, während The Diplomat einen tieferen Einblick in die politischen Dialoge bietet, die sich inmitten dieser Herausforderungen entwickeln. Tragische Daten und Analysen zum Thema Extremismus in Pakistan finden sich zudem bei West Point CTC.