Die Gewerkschaft Verdi hat für den 6. März 2025 einen Streik in kommunalen Krankenhäusern in Bremen und Niedersachsen angekündigt. Auch das Osterholzer Kreiskrankenhaus wird von diesen Arbeitsniederlegungen betroffen sein. Verdi erwartet, dass diese Streiks zu erheblichen Einschränkungen im Klinikbetrieb führen werden, die Notfallversorgung sei jedoch gesichert, wie ein Sprecher mitteilte. Diese Aussage stößt jedoch auf Widerspruch seitens des Landkreises Osterholz, der Träger des Kreiskrankenhauses. Laut einem Sprecher des Landkreises, Kai Ammermann, seien keinerlei Beeinträchtigungen zu erwarten und die Patientenversorgung sei gesichert, ohne jedoch zu erläutern, wie dies umgesetzt werden soll. Zudem äußerte sich Ammermann ausweichend zu Verdis Forderungen nach bezahlten Pausen bei Wechselschichtarbeit.
Wie Weser-Kurier berichtet, kritisieren die kommunalen Arbeitgeber die Forderungen der Gewerkschaft als „überzogen und unverhältnismäßig“. Die Arbeitgeberseite verweist auf die bereits im vergangenen Jahr um elf Prozent erhöhten Tarife und betont, dass die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst sicher und familienfreundlich seien.
Bundesweiter Warnstreik
Die Streiks in Niedersachsen und Bremen sind Teil eines bundesweiten Warnstreiks, der in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten stattfindet. Hintergrund ist ein Tarifstreit mit Bund und Kommunen. In der zweiten Verhandlungsrunde, die Mitte Februar stattfand, wurde seitens der Arbeitgeber kein Angebot unterbreitet. Laut Tagesschau soll der Warnstreik deutliche Auswirkungen auf die Patientenversorgung haben, selbst wenn in bestimmten Regionen wie Baden-Württemberg, wo bereits ab Mittwoch Einschränkungen beginnen, Notdienstversorgungen vereinbart sein könnten.
Die Gewerkschaft Verdi fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat, höhere Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten und mehr Flexibilität durch zusätzliche freie Tage. Zudem setzt sich die Gewerkschaft für eine bessere Entlohnung von Auszubildenden und Praktikanten ein. Verdi betont die Notwendigkeit politischer Lösungen, um den Herausforderungen in den Kliniken zu begegnen.
Kontext der Tarifverhandlungen
Die aktuellen Tarifverhandlungen betreffen insgesamt rund 2,3 Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst, darunter Beschäftigte bei Bund und Kommunen. Die bestehenden Tarifverträge enden am 31. Dezember 2024. In den kommenden Wochen sind weitere Verhandlungen geplant, die Unterstützung durch die Gewerkschaften suchen, um die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Sektor zu verbessern, wie auch Öffentlicher Dienst News erwähnt.
Zusätzlich wird auf die angespannten finanziellen Verhältnisse der Kommunen hingewiesen, die unter einer historischen Verschuldung leiden. Hier wird die Forderung nach einer Erhöhung der Gehälter durch die Gewerkschaften in einen kritischen wirtschaftlichen Kontext eingeordnet. Viele Beschäftigte berichten von Überlastung und bürokratischen Hürden, was die Verhandlungen in naher Zukunft umso schwieriger gestaltet.
