
Der Osten der Region Aalen erfährt eine bedeutende Umgestaltung, da der Landkreis die Vorarbeiten zum Bau einer neuen Bahnüberführung am Bahnübergang Goldshöfe Wagenrain in Auftrag gegeben hat. Damit soll die Ersetzung der schienengleichen Übergänge durch eine sichere Straßenüberführung von etwa 7 Millionen Euro brutto realisiert werden. Der Kreisausschuss für Umweltschutz und Kreisentwicklung hat der Vergabe der Arbeiten zugestimmt, sodass die Firma Bortolazzi aus Bopfingen den Zuschlag für die Durchführung der Bauarbeiten erhielt, wie Schwäbische Post berichtet.
Die geplanten Maßnahmen umfassen die Beseitigung der schienengleichen Bahnübergänge Goldshöfe (zwei) und Wagenrain (ein) sowie die Errichtung einer Straßenüberführung, die 77 Meter lang, 12 Meter breit und 7 Meter hoch über die Gleise führen wird. Um den Untergrund für die Überführung zu verbessern, müssen rund 6000 Rüttelstopfsäulen in den Boden gerammt werden.
Bauzeit und Finanzierung
Die Finanzierung dieses Großprojekts erfolgt durch verschiedene Stellen. Der Bund trägt die Hälfte der Kosten, das Land ein Sechstel und die Deutsche Bahn ein Drittel. Der Ostalbkreis wird die Baukosten zunächst vorfinanzieren. Im Kreishaushalt 2025 sind für die Vorabmaßnahmen insgesamt 1,9 Millionen Euro eingeplant. Die Baustraße soll bis spätestens 25. Juni 2025 fertiggestellt werden, während der Bau der Rüttelstopfsäulen bis 21. Juli 2025 abgeschlossen sein muss. Darüber hinaus muss die Zufahrt zum Bahnhof während der Bauzeit für den öffentlichen Personennahverkehr sowie für den Rettungsdienst und den motorisierten Individualverkehr gewährleistet bleiben.
Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit dieser Maßnahme ist die geplante Ersetzung des bisherigen Stellwerks im Bahnhof Goldshöfe. Das neue, elektronische Stellwerk kann die vorhandene Bahnübergangstechnik nicht integrieren, was die Schaffung der Überführung unerlässlich macht.
Der Kontext des Infrastrukturprogramms
Die Baumaßnahme am Bahnübergang Goldshöfe Wagenrain reiht sich in das umfangreiche Infrastrukturprogramm ein, das der Bund und die Deutsche Bahn ins Leben gerufen haben. Dieses Programm stellt die größte Erneuerung seit der Bahnreform 1994 dar. Ziel ist es, den Zugverkehr nachhaltiger und pünktlicher zu gestalten und verkehrspolitische Ziele sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr zu erreichen. Zu den Schwerpunkten des Programms gehören die Sanierung des hochbelasteten Schienennetzes und der Ausbau zu einem Hochleistungsnetz sowie Digitalisierungsmassnahmen des Schienennetzes, was auch in der Pressemitteilung der Deutschen Bahn thematisiert wird.
Die vielfältigen Maßnahmen, die durch Kostensteigerungen und Investitionsstaus geprägt sind, beinhalten auch die Generalsanierung von 40 Streckenabschnitten bis 2030, wozu auch die Investitionen in Infrastrukturprojekte wie die geplante Bahnüberführung in Aalen zählen. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB AG, betont die Wichtigkeit der zusätzlichen Mittel in Höhe von bis zu 45 Milliarden Euro, um diese ambitionierten Pläne umzusetzen und somit die zukünftige Mobilität in Deutschland zu sichern.
In der Fachliteratur, wie dem Buch „Grundlagen des Oberbaus“, wird weiteres praxisrelevantes Wissen zur Bedeutung der Qualität der Gleisbauten vermittelt, was in Zusammenhang mit den geplanten Maßnahmen zur Stabilität und Langlebigkeit der Eisenbahninfrastruktur steht.