
Tanius Posey, ein 34-jähriger Trans-Mann aus Georgia, hat in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt, indem er Einblicke in seinen Alltag als Vater eines Sohnes gibt, ohne dass eine Mutter anwesend ist. Posey, der vor seiner Transition als lesbische Frau lebte, hat im Januar 2022 ein Kind zur Welt gebracht und möchte anderen in der Trans-Community Mut machen. Er hat über 1,2 Millionen Follower auf TikTok, wo er seine Erfahrungen teilt, um anderen das Gefühl zu geben, nicht allein zu sein. Seine Reise begann vor mehr als sechs Jahren, als er sich entschied, eine Hormontherapie zur Angleichung an das männliche Geschlecht zu beginnen. Trotz dieser Hormonbehandlung blieb seine Gebärmutter erhalten, was ihm ermöglichte, mit 31 Jahren schwanger zu werden.
Wie die Ostsee-Zeitung berichtet, war die Schwangerschaft für Tanius ein Wendepunkt in seinem Leben, der ihn dazu brachte, mit Alkohol und Drogen aufzuhören. Während seiner Schwangerschaft musste er die Testosteronbehandlung absetzen, um das Wohl seines ungeborenen Kindes nicht zu gefährden. Am 3. Januar 2022 wurde sein Sohn Za’Nius, auch bekannt als ZZ, geboren. Trotz extremer Herausforderungen, darunter negative Reaktionen des Krankenhauspersonals während der Entbindung, hat Tanius nicht aufgegeben und kämpfte darum, eine unterstützende Familie für seine Kinder zu schaffen.
Die Stillzeit und Herausforderungen
Tanius, der als „Seahorse Dad“ bekannt ist, hat gemeinsam mit seinem Kind auch mit Schwierigkeiten beim Stillen zu kämpfen gehabt. So dauerte es fast drei Monate, bis er ausreichend Milch produzieren konnte, was während der Stillzeit für zusätzliche Herausforderungen sorgte. Trotzdem gibt Tanius nicht auf und setzt sich dafür ein, die Vorurteile gegenüber Trans-Personen zu entkräften. Wie die Times Now berichtet, hat er auf seinen sozialen Medien bereits über 928.000 Follower und über 10 Millionen Likes erzielt, ist jedoch auch negativen Kommentaren ausgesetzt gewesen, die seine Elternschaft und das Stillen unter Hormoneinnahme in Frage stellen.
Tanius hat in seinem Privatleben zudem zwei Bonus-Kinder aus früheren Beziehungen und lebt mit seinem Partner und seinen beiden Söhnen zusammen. In der USA haben etwa 19% der Transgender-Personen Kinder, doch oft fehlt es an angemessener Unterstützung während der Schwangerschaft. Tanius zog von Florida nach Georgia, um in einem freundlicheren Umfeld zu leben.
Ein starkes Fundament
Die Reise von Tanius Posey ist nicht nur ein inspirierendes Beispiel für die vielen Herausforderungen, die Trans-Personen beim Elternsein gegenüberstehen, sondern verdeutlicht auch die Notwendigkeit von Informationen und Unterstützung für Familien. Informationen über trans* Themen und die Herausforderungen, die damit verbunden sind, sind besonders wichtig. Der Jugendtreff Sunrise in Dortmund hat beispielsweise eine Broschüre veröffentlicht, die sich direkt an Eltern und Angehörige von Trans-Kindern richtet. Diese Broschüre enthält Antworten auf häufig gestellte Fragen sowie Tipps zur Verbesserung des familiären Alltags und zur Entkräftung von Vorurteilen gegen trans* Kinder und Jugendliche. Interessierte können die Broschüre kostenlos als PDF herunterladen, gesunde Informationen sind essenziell für eine inklusive Gesellschaft.
Tanius bleibt aktiv in der Community, um anderen Trans-Personen und ihren Familien zu helfen, und zeigt damit, wie wichtig Solidarität und Verständnis sind. Seine Geschichte ermutigt weitere Trans-Männer, ihre Realität offen zu leben und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und zu behaupten.