
Der Martin-Kindergarten in Dortmund muss früher schließen als ursprünglich vorgesehen. Die Schließung ist auf massive Feuchtigkeitsprobleme sowie wiederkehrenden Schimmel im Keller zurückzuführen. Um die Gesundheit der Kinder zu schützen und eine Ausbreitung des Schimmels in die Kita-Räume zu verhindern, wird die Einrichtung am 31. Juli schließen. Diese Entscheidung fällt nach mehr als 100 Jahren, in denen der Kindergarten eine wichtige Anlaufstelle für die frühkindliche Betreuung darstellt.
Obwohl die genauen Ursachen des Schimmelbefalls oft schwer zu erkennen sind, wurden von mehreren Fachfirmen die Luftqualität in den Gruppenräumen als unbedenklich eingeschätzt. Dennoch gibt es erhebliche Bedenken bezüglich der gesundheitlichen Auswirkungen von Schimmel auf Kinder. Insbesondere zeigen Studien, dass Kinder empfindlicher auf Schimmelsporen reagieren als Erwachsene, was Atemwege und allgemeine Gesundheit betrifft. Häufige Probleme sind Atemnot, allergische Reaktionen und häufigere Atemwegsinfekte. Dies ist besonders besorgniserregend für die 55 Kinder, die von der Schließung betroffen sind, von denen 18 nach den Sommerferien eingeschult werden.
Betreuungslösungen für die betroffenen Kinder
Für die 37 verbleibenden Kinder wurden bereits Betreuungsplätze in anderen evangelischen Kitas in Aussicht gestellt. Damit will die evangelische St. Petri-Nicolai-Gemeinde sicherstellen, dass die betroffenen Kinder auch weiterhin eine geeignete Betreuung erhalten. Die 12 Mitarbeitenden des Kindergartens müssen hingegen nicht um ihre Anstellung fürchten, da bereits Lösungen für ihre Beschäftigung gefunden werden konnten.
Die Schließung bringt jedoch nicht nur Herausforderungen für die Kinder und Mitarbeiter mit sich. Es regt auch Diskussionen über die Finanzierung durch das Kinderbildungsgesetz an. Kritiker bemängeln, dass die bereitgestellten Mittel unzureichend sind, um notwendige Instandhaltungsarbeiten an den Einrichtungen zu gewährleisten. Ohne dringende Anpassungen könnte es in Zukunft zu weiteren Schließungen ähnlicher Einrichtungen kommen.
Die Problematik von Schimmel in Kitas
Die Problematik des Schimmels in Kitas ist nicht neu. Laut Check Natura sind Schimmelsporen in praktisch jeder Kita in der Luft vorhanden. Insbesondere können hohe Luftfeuchtigkeit und ein hoher CO₂-Gehalt die Schimmelbildung begünstigen. Dies wird durch das Verhalten der Kinder, wie auszuhusten, zu schreien und zu schwitzen, weiter verstärkt. Vor allem in Schlaf- und Essensräumen ist die Gefahr besonders hoch.
Die Antwort der Kinder auf Schimmelsporen kann gravierend sein, weshalb mehrere Sofortmaßnahmen erforderlich sind. Hierzu zählen das regelmäßige Lüften der Räume und die Desinfektion von befahlen Spielzeugen und Möbeln. Langfristig sind präventive Maßnahmen entscheidend. Dazu gehört die sorgfältige Überwachung der Luftfeuchtigkeit in den Räumen und die fortlaufende Kontrolle auf kleinste Schimmelstellen.
Die Schließung des Martin-Kindergartens ist somit nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern wirft auch größere Fragen zur Sicherheit und Gesundheit in Einrichtungen der frühkindlichen Betreuung auf. Eltern und Träger sind gefordert, aktiv Lösungen zu finden und das Wohl der Kinder stets in den Mittelpunkt zu stellen.