
In den letzten Wochen hat der Iran eine besorgniserregende Welle von Verhaftungen von Aktivisten erlebt. Diese neuen Festnahmen sind ein klares Zeichen dafür, dass die Regierung hart gegen Kritiker vorgeht. Laut Berichten von Focus wurden mehrere Menschenrechtsaktivisten festgenommen, während Protestaktionen brutal niedergeschlagen wurden. Unter den Verhafteten befindet sich auch Reza Khandan, ein prominenter Menschenrechtsaktivist und Ehemann der bekannten Anwältin Nasrin Sotoudeh.
Khandan wurde am 13. Dezember 2024 in Gewahrsam genommen und befindet sich nun unter Bedingungen, die als extrem hart gelten. Er wurde verhaftet, weil er sich vor sechs Jahren gegen den obligatorischen Hijab ausgesprochen hat. Seit seiner Festnahme hatte er keinen Kontakt zur Familie und ist in Einzelhaft, wo ihm auch das Recht auf Telefongespräche verwehrt bleibt. Diese Maßnahmen zeigen die Taktik der Regierung, um Kritiker zum Schweigen zu bringen, so die Besorgnis von Sotoudeh, die ihre Erfahrungen im Prinzip und die ihrer Familie dokumentiert.
Die Folgen der Unterdrückung
Nasrin Sotoudeh, die in der von Ms. Magazine veröffentlichten Informationen als Menschenrechtsanwältin und Verfechterin der Frauenrechte beschrieben wird, hat einen langen Kampf hinter sich. Zwischen 2018 und 2023 war sie im Evin-Gefängnis inhaftiert und erhielt eine Gesamtstrafe von 38,5 Jahren. Sie betont, dass der Druck auf ihre Familie, einschließlich der Schikanen gegen ihre Tochter und der Blockierung ihrer Bankkonten, Teil der staatlichen Repression ist.
Die repressiven Maßnahmen der iranischen Behörden sind nicht neu und reichen weit zurück. Seit den landesweiten Protesten nach dem Tod von Jina Mahsa Amini im September 2022 hat die Gewalt gegen Frauen und Feministinnen zugenommen. Dabei sind Protestlerinnen wie Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi, die in der Vergangenheit Blumen unverschleiert an Passagierinnen verteilten, mit langen Haftstrafen gestraft worden. Diese Taktiken der Einschüchterung stehen im Kontext eines breiteren Musters von Menschenrechtsverletzungen im Land.
Die Rolle der Kunst und des Widerstands
Inmitten dieser Unterdrückung blüht der Widerstand auf kreative Weise. Die sozialen Medien haben eine Schlüsselrolle bei der Mobilisierung von Aktivisten übernommen, obwohl sie ständig der Zensur und Kontrolle durch die Regierung ausgesetzt sind. Die #No2Hijab-Bewegung hat in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit erregt und Millionen von Frauen dazu motiviert, ihre Stimmen gegen den obligatorischen Hijab zu erheben. Auch das Lied „Baraye“ von Shervin Hajipour ist zu einer Hymne für die Protestbewegung geworden, trotz der Gefahren für den Künstler selbst, der nach der Veröffentlichung inhaftiert wurde.
Die anhaltenden Verhaftungen sind ein eindringliches Zeichen dafür, wie Zivilgesellschaft und Freigeister im Iran weiterhin unter Druck stehen. Berichte über die brutalen Verhaftungen und die gerichtlichen Verurteilungen von Aktivisten wie Khandan und anderen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen, erreichen uns fast täglich.
In der aktuellen Situation ist es entscheidend, die fortwährenden Menschenrechtsverletzungen im Iran und die Geschichten der Verhafteten im Fokus zu behalten. Der Mut und die Entschlossenheit von Aktivisten, trotz extrem widriger Umstände für ihre Überzeugungen einzustehen, verdient internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung.