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Erste Hinrichtung per Erschießungskommando in den USA seit 15 Jahren!

In den USA wird am Freitagabend die erste Hinrichtung durch ein Erschießungskommando seit 15 Jahren stattfinden. Der Häftling Brad Sigmon, aus Greenville in South Carolina, wurde für den brutalen Mord an den Eltern seiner Ex-Freundin im Jahr 2001 verurteilt. Er hatte zudem seine Ex-Freundin entführt, die jedoch entkommen konnte. Sigmon entschied sich für diese exeptionale Hinrichtungsart, da er der tödlichen Injektion misstraute und fürchtete, unnötig lange zu leiden. Laut Merkur wurde ein Antrag auf Aufschub der Hinrichtung vom Obersten Gerichtshof von South Carolina abgelehnt.

Die Hinrichtung erfolgt im Gefängnis in Columbia, wo Sigmon auf einem Stuhl fixiert wird, mit einer schwarzen Kapuze bedeckt. Sein Herz wird als Ziel markiert. Der Bundesstaat South Carolina führte 2021 wieder die Möglichkeit der Hinrichtung durch ein Erschießungskommando ein. Bisher fanden jedoch keine Hinrichtungen auf diese Weise statt, was Sigmons Fall zu einem historischen Ereignis macht. Neben der Erschießung ist ebenfalls der elektrische Stuhl als Methode zulässig. AP News fügt hinzu, dass sich die Wahl für diese Methode in einem historischen Kontext bewegt, da Erschießungskommandos in der Geschichte der USA seit den Kolonialzeiten eingesetzt wurden.

Ein historischer Kontext

Die Tradition der Hinrichtung durch Erschießungskommandos hat tiefere Wurzeln in der US-amerikanischen Geschichte. Diese Methode wurde unter anderem in der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs und im Old West genutzt. Seit 1608 wurden in den USA mindestens 144 Zivilgefangene durch Erschießung hingerichtet, und die letzte Hinrichtung dieser Art fand 2010 in Utah statt. Nur drei derartige Hinrichtungen erfolgten seit 1977. Sigmon ist der erste Häftling, der sich nach den jahrzehntelangen Verschiebungen im amerikanischen Justizsystem für diese Methode entscheidet. Wikipedia berichtet, dass die häufigste Hinrichtungsmethode in den USA mittlerweile die tödliche Injektion ist, die jedoch immer wieder in der Kritik steht, insbesondere wegen fehlgeschlagener Verfahren.

Die Entscheidung, die Hinrichtungsart zu ändern, ist nicht nur eine persönliche Wahl Sigmons, sondern auch ein Zeichen dafür, dass einige Gesetzgeber in Anbetracht der Probleme mit der tödlichen Injektion alternative Methoden wieder in Betracht ziehen. In fünf Bundesstaaten – South Carolina, Idaho, Mississippi, Oklahoma und Utah – sind Erschießungskommandos unter bestimmten Umständen zulässig.

Während die Befürworter der Todesstrafe argumentieren, dass dies eine ausreichende Abschreckung gegen schwere Verbrechen bietet, gibt es eine wachsende Opposition gegen die Praxis. Über die Jahre hat sich die öffentliche Meinung zur Todesstrafe verändert, wobei immer mehr Menschen lebenslange Haft ohne Möglichkeit der Entlassung vorziehen. Bildung und ethische Überlegungen beeinflussen zunehmend die Debatte über die Todesstrafe in den USA.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Columbia, South Carolina, USA
Beste Referenz
merkur.de
Weitere Infos
apnews.com

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