
Im Jahr 2024 wurde in Sachsen-Anhalt ein alarmierender Anstieg an Falschgeld festgestellt. Laut dem Merkur wurden 1.104 Euro-Falschgeldnoten mit einem Gesamtwert von etwa 78.500 Euro entdeckt. Dies stellt einen erheblichen Anstieg im Vergleich zu 2023 dar, als lediglich 776 falsche Banknoten festgestellt wurden, was einem Gesamtschaden von rund 30.500 Euro entsprach.
Die Bundesbank berichtete zudem von einem deutschlandweiten Anstieg von 28 Prozent bei gefälschten Banknoten. Insgesamt wurden 72.413 falsche Banknoten aus dem Verkehr gezogen, während die insgesamt verursachte Schadenssumme von 5,1 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 4,5 Millionen Euro im Jahr 2024 sank. Trotz sinkender Schadenssummen bleibt die Vorratslage an gefälschtem Geld besorgniserregend.
Häufigkeit und Arten des Falschgeldes
In Sachsen-Anhalt war die häufigste gefälschte Banknote der 50-Euro-Schein, dessen Anteil rechnerisch 45 Prozent betrug. Weitere Anteile verteilten sich wie folgt: 19 Prozent auf gefälschte Zwanziger, 14 Prozent auf 200-Euro-Scheine und 11 Prozent auf 100-Euro-Scheine. Die Polizei stellte zudem fest, dass im Jahr 2024 etwa 3.400 falsche Euro-Münzen entdeckt wurden, ein signifikantes Plus im Vergleich zu 1.650 falschen Münzen im Vorjahr. Die Schadenssumme durch gefälschte Münzen belief sich auf etwa 6.700 Euro.
Alarmierend ist, dass rund 97 Prozent der gefälschten Münzen Zwei-Euro-Münzen sind. Im bundesweiten Durchschnitt wurden auf 10.000 Einwohner neun detektierte Falschgeldnoten erfasst. In Sachsen-Anhalt liegt dieser Wert bei fünf gefälschten Noten.
Reaktionen und Präventionsmaßnahmen
Gemäß den Daten ist etwa 30 Prozent der illegalen Banknoten im Einzelhandel oder im Bargeldzahlungsverkehr aufgefallen. Die Bundesbank warnt eindringlich davor, Falschgeld weiterzugeben. Wer dies tut, macht sich strafbar, und auch derjenige, der das Falschgeld annimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen. Die Falschgeldstelle der Bundesbank ist für die Begutachtung und Verwahrung von gefälschten Banknoten zuständig und hat auch eine präventive Rolle inne.
Zur Bekämpfung der Falschgeldkriminalität bietet die Bundesbank kostenlose Schulungen zur Erkennung falscher Euro-Banknoten an. Tipps zur Falschgelderkennung umfassen das genaue Betrachten der Banknoten und das Überprüfen von Sicherheitsmerkmalen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, da grobe Abweichungen in Format, Farbe oder Bildelementen selten sind.
Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind allerdings klar: Wer Falschgeld herstellt oder in Verkehr bringt, muss mit Freiheitsstrafen von mindestens einem Jahr rechnen. Diese Strafen können sich für gewerbsmäßige Täter auf bis zu zwei Jahre erhöhen, wie das Bundeskriminalamt informiert.
Insgesamt bleibt die Falschgeldproblematik sowohl in Sachsen-Anhalt als auch bundesweit ein ernstzunehmendes Thema. Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Institutionen ist entscheidend, um Fälschern Einhalt zu gebieten.