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Rettungskräfte in Gefahr: Angriffe nehmen zu – Was passiert hier?

In einer alarmierenden Entwicklung wurden jüngst mehrere Rettungskräfte in Deutschland Opfer von gewalttätigen Angriffen. Ein besonders gravierender Vorfall ereignete sich am Dienstagabend, dem 4. März 2025, in Neresheim. Dort wurde eine 28-jährige Mitarbeiterin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) während ihrer Arbeit von einem betrunkenen Mann angegriffen. Dies berichtet die Schwäbische Post.

Der Vorfall ereignete sich gegen 19:00 Uhr in der Heidenheimer Straße. Während die Rettungssanitäterin eine medizinische Versorgung durchführte, trat der Angreifer unvermittelt nach ihr. Die Sanitäterin erlitt dabei leichte Verletzungen und musste zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Aktuelle Informationen über ihren Gesundheitszustand wurden bis dato nicht bekanntgegeben. Die Polizei hat umgehend Ermittlungen eingeleitet, um den genauen Ablauf des Angriffs zu klären. Der 28-Jährige wird sich wegen der Attacke verantworten müssen.

Wachsende Gewalt gegen Einsatzkräfte

Die Vorfälle in Neresheim sind kein Einzelfall. Ein ähnlicher Angriff fand erst kürzlich in Kelsterbach im Kreis Groß-Gerau statt. Dort wurden Rettungskräfte, die zu einem medizinischen Notfall gerufen worden waren, von mehreren Familienmitgliedern angegriffen, während sie einen Reanimationsversuch bei einer leblosen Person durchführten. Dieser Angriff geschah laut dem Bericht der Frankfurter Neuen Presse am Samstagabend, den 1. März. Die anwesenden Angehörigen beleidigten die Rettungskräfte und griffen diese körperlich an. Der Streit, der nicht mit dem medizinischen Notfall verbunden war, eskalierte weiter und führte dazu, dass die Polizei gerufen werden musste.

Die Dauer der Angriffe gegen die Rettungskräfte war so intensiv, dass eine Notärztin nachgefordert werden musste. Während die Sanitäter den Patienten in den Rettungswagen brachten, verlagerte sich der Streit nach draußen. Auch hier wurden mehrere Rettungskräfte, darunter Sanitäter und eine Polizistin, verletzt. Schließlich konnten zwei mutmaßliche Angreifer vorläufig festgenommen werden. Das Gesundheitszustand des Patienten ist bislang unbekannt.

Hintergrund und Statistik

Die zunehmende Gewalt gegen Rettungskräfte hat alarmierende Ausmaße angenommen. Eine Studie des Deutschen Roten Kreuzes zeigt, dass Mitarbeiter im Rettungsdienst innerhalb eines Jahres von mindestens einer Gewaltanwendung im Einsatz berichten. Verbale Übergriffe sind dabei am häufigsten, wobei zahlreiche Rettungskräfte angeben, in einem bestimmten Zeitraum mehrfach beleidigt oder beschimpft worden zu sein. Bei den körperlichen Übergriffen sind Schläge und Tritte die häufigsten Formen, so ein Bericht in der Fachzeitschrift „Der Notarzt“.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass in etwa drei Viertel der Fälle die Täter die Patienten selbst sind. DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt hat daher vehement eine Verbesserung der Schulungen für Mitarbeiter sowie eine konsequente Verfolgung der Täter gefordert, um das Risiko für Rettungskräfte zu minimieren. Die Studie zeigt, dass 40,3 % des Rettungsdienstpersonals ausschließlich von verbaler Gewalt betroffen sind, während etwa ein Drittel sowohl verbale als auch körperliche Übergriffe erleben.

Die Kombination von Alkohol und steigender Gewalttätigkeit stellt ein ernstzunehmendes Problem dar, das nicht länger ignoriert werden kann. Angriffe auf Rettungskräfte sind nicht nur eine Bedrohung für die Helfer selbst, sondern gefährden auch die Sicherheit und Gesundheit der Patienten, die sie versorgen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Neresheim, Deutschland
Beste Referenz
schwaebische-post.de
Weitere Infos
fnp.de

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