
Die Kunst- und Musikhochschulen in Deutschland stehen heutzutage zunehmend vor Herausforderungen, die sich aus ihrer Struktur, den unterschiedlichen Zielgruppen sowie ihrem Selbstverständnis ergeben. Dies wird besonders deutlich, wenn man die Kommunikationsstrategien dieser Institutionen betrachtet. Laut der Bauhaus-Universität Weimar verkörpern diese Hochschulen eine kreative und nicht-kommerzielle Denkweise, müssen sich jedoch im Wettbewerb um Studierende, Fördermittel und Sichtbarkeit behaupten. Dies erfordert innovative Ansätze in der Hochschulkommunikation.
Vom 12. bis 14. März 2025 findet ein wichtiges Treffen der Sprecher*innen der deutschen Kunst- und Musikhochschulen an der Fakultät für Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar statt. Der Schwerpunkt dieser Veranstaltung liegt auf Krisen- und Haltungskommunikation. Hierbei wird besonders der zunehmenden Anfeindung von Kunsthochschulen Rechnung getragen. Themen wie Antisemitismus, Rassismus, Geschlechtervielfalt und künstlerische Freiheit stehen im Zentrum der Diskussionen.
Der Dialog über Krisenkommunikation
Der Kulturjournalist und Berater Ralf Schlüter wird als Referent teilnehmen und einen Workshop anbieten, der sich mit den Ursachen der akuten Diskurskrise im Kulturbetrieb beschäftigt. Das Ziel ist es, Strategien zur Vorbeugung von Shitstorms und Skandalen zu entwickeln, um den Betrieb von Kulturinstitutionen nachhaltig zu sichern. Diese Diskurskrise ist ein zentrales Thema, das auch in der Analyse von Karin Bjerregaard Schlüter und Ralf Schlüter zu finden ist. Sie untersuchen die Ursachen dieser Krise, die den Ruf von Kultureinrichtungen erheblich schädigen kann, und bieten praxisnahe Werkzeuge, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Besondere Beachtung finden dabei die digitalen Formate der Diskussion, die es ermöglichen, Debatten aktiv mitzugestalten und die eigene Position in der digitalisierten Öffentlichkeit zu verteidigen. Laut jpc ist die Diskrepanz zwischen Streitthemen und diskursiven Formaten ein zentrales Problem. Umso wichtiger ist es, dass die Kommunikationsbeauftragten der Kunst- und Musikhochschulen, die im Bundesverband Hochschulkommunikation e.V. organisiert sind, passgenaue Strategien entwickeln können.
Ein bedeutender Rahmen für den Austausch
Die Fakultät für Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar fungiert in diesem Jahr als Gastgeberin der jährlichen Veranstaltung, was ihre Rolle im Netzwerk der Kunsthochschulrektorenkonferenz unterstreicht. Die Veranstaltung bietet eine wertvolle Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Ideen, die den Herausforderungen in der Hochschulkommunikation begegnen können.
Abschließend lässt sich festhalten, dass die bevorstehende Jahrestagung nicht nur eine Antwort auf bestehende Probleme bietet, sondern auch als wichtiger Schritt hin zu einer proaktiven und reflektierten Kommunikationsstrategie für die Kunst- und Musikhochschulen in Deutschland gesehen werden kann.