
Am 11. März 2020 stufte die WHO Covid-19 offiziell als Pandemie ein, was weltweit dessen unmittelbare Auswirkungen verstärkte. Ein erster bundesweiter Lockdown in Deutschland trat am 22. März 2020 in Kraft. In den fünf Jahren seit diesem entscheidenden Ereignis hat das Thema Corona viele gesellschaftliche, psychologische und gesundheitliche Facetten hervorgebracht.
Um die verschiedenen Aspekte der Pandemie zu verstehen, bieten Wissenschaftler der Universität Bamberg ihre Expertise an. Hierzu zählen Forscher wie Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, der die Auswirkungen von Masken auf die Kommunikation und die Verbreitung von Verschwörungstheorien untersucht, sowie Prof. Dr. Katja Möhring, die die Belastungen für Mütter durch unsichere Kinderbetreuung und Schulschließungen thematisiert. Auch Prof. Dr. Marvin Reuter beschäftigt sich mit den erhöhten psychischen Belastungen im Gesundheitswesen.
Psychische Gesundheit in der Pandemie
Die Pandemie hat nicht nur die physische Gesundheit beeinflusst, sondern auch erhebliche psychische Belastungen mit sich gebracht. Laut einer Analyse des Arbeitskreis Frauengesundheit sind insbesondere Frauen von diesen gesundheitlichen Einflüssen betroffen. Stress, Ängste und emotionale Hochs und Tiefs sind häufige Begleiterscheinungen, verstärkt durch den Druck der Doppelbelastung durch Familie und Beruf.
Dr. Hans Henri P. Kluge von der WHO hebt hervor, dass die Herausforderungen nicht nur Erwachsene betreffen. Kinder und Jugendliche erleben ebenso Sorgen und Schwierigkeiten. Veränderungen wie geschlossene Schulen und der Verlust von sozialen Kontaktpunkten führen zu einem Mangel an Struktur im Alltag der jungen Menschen. Dies kann insbesondere in unsicheren häuslichen Situationen zu weiteren Risiken führen.
Unterstützungsstrategien für Altersgruppen
Die WHO betont die Notwendigkeit, Strategien zur Unterstützung nicht nur für Kinder, sondern auch für ältere Menschen zu entwickeln. Diese Gruppe ist besonders anfällig für die psychosozialen Folgen der Pandemie und erfährt aufgrund von sozialer Isolation Ängste und Stress. Hier sind Gemeinschaftsaktivitäten und Routinen von entscheidender Bedeutung, um die psychische Stabilität zu fördern.
Das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe unter der Leitung von Prof. Dr. Cordula Artelt erforscht zudem die langfristigen Auswirkungen auf Bildungsprozesse. Die Pandemie hat bereits jetzt deutliche Spuren in der Bildung hinterlassen. Der Blick auf die nachfolgenden Generationen ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, die noch lange nach der Pandemie nachwirken wird.
Die gesammelten Erfahrungen und Herausforderungen könnten auch die Diskussionen um zukünftige Pandemievorsorge beeinflussen. Ein nachhaltiger Umgang mit psychischen Belastungen und die Stärkung von Resilienz in der Bevölkerung sind zentrale Anliegen, die es noch zu adressieren gilt. Experten fordern, dass Angebote zur psychischen Gesundheit und psychosoziale Unterstützung für alle Bevölkerungsgruppen weiterhin zur Verfügung stehen müssen.
Egal in welchem Bereich, die Expertise von Wissenschaftlern und Fachleuten wird entscheidend sein, um Gesellschaften durch die Nachwirkungen der Pandemie zu navigieren. Kontakte zu diesen Experten können über die Pressestelle der Universität Bamberg hergestellt werden, um vertiefte Einblicke und Hilfestellungen zu erhalten.