
In Sachsen, wo eine lebendige Jazzszene pulsieren kann, wird erneut die Würdigung einer ikonischen Musikerin aufgegriffen. Der Jutta Hipp Preis, benannt nach der Klaviervirtuosin und Wegbereiterin für Frauen im Jazz, wird in diesem Jahr zum zweiten Mal verliehen. Jutta Hipp, geboren 1925 in Leipzig, prägte die europäische Jazzlandschaft und war die erste weiße Musikerin mit einem Vertrag beim renommierten Label Blue Note. Ihren ersten großen Auftritt hatte sie im New Yorker Club Hickory House, wo sie mit herausragenden Jazzgrößen zusammenarbeitete und ihren einzigartigen Stil entwickelte, inspiriert von Cool Jazz, Kontrapunkt und Barockmusik. Hipp gilt als „Europe’s First Lady of Jazz“, doch ihre Karriere war nicht frei von Herausforderungen, darunter Selbstzweifel und schmerzhafte Konkurrenzsituationen.
Der Jutta Hipp Preis richtet sich an etablierte Musiker*innen, die mit dem Freistaat Sachsen verbunden sind und soll eine Plattform bieten, um die vielversprechenden Talente der Region zu fördern und sichtbar zu machen. In den Kategorien Improvisation und Komposition können sich Kreative um ein Preisgeld in Höhe von bis zu 3.000 Euro bewerben. Einzelpersonen haben die Möglichkeit, 1.000 Euro zu gewinnen, mit einem besonderen Fokus auf Bands und Ensembles, die eingeladen werden, sich zu bewerben. Dieser Preis soll die Musiker*innen ermutigen, weiterhin aktiv in der Musik zu arbeiten und die Jazzszene in Sachsen nachhaltig zu stärken, wie die Website des Jutta Hipp Preises darstellt.
Würdigung von Jutta Hipp
Jutta Hipp wäre im Februar 2025 100 Jahre alt geworden, ein Anlass, der sicherlich auch zur Ehrung der großen Jazzmusikerin beiträgt. Der Preis wird vom Jazzverband Sachsen alle zwei Jahre vergeben, um ein zukunftsgerichtetes Signal für die Wahrnehmung der Jazzszene in der Region zu setzen. Der erste Preis wurde 2023 an die Pianistin Olga Reznichenko und den Saxofonisten Matti Oehl vergeben. Ein Preisträgerkonzert ist für den 22. Mai im Malzhaus Plauen geplant, in dessen Rahmen die Leistungen der ausgezeichneten Musiker*innen zelebriert werden. In dem Sinne, dass jede Stimme zählt, werden auch die begleitenden Musiker*innen und Preisträger*innen entsprechend entlohnt.
Die Bewerbungsfrist für den diesjährigen Jutta Hipp Preis endet am 15. März 2025. Diese Initiative verknüpft das künstlerische Erbe von Jutta Hipp mit aktuellen Talenten und bietet eine Bühne für neue Impulse und kreative Entwicklungen in der Jazzszene Sachsens. Die Anerkennung durch den Preis und das begleitende Konzert steht symbolisch für die fortwährende Relevanz des Jazz und die wertvolle Arbeit der Musiker*innen, die diese Kunstform in der Region lebendig halten.
In einer Zeit, in der das kulturelle Gedächtnis an bedeutende Künstler*innen leicht verblasst, ist es umso wichtiger, die Geschichten wie die von Jutta Hipp lebendig zu halten und nächste Generationen von Talenten zu inspirieren. Durch die Ehrung soll nicht nur das künstlerische Erbe gewahrt, sondern auch ein Bewusstsein für die Herausforderungen und Erfolge weiblicher Jazzmusiker geschaffen werden.