Am 9. März 2025 feiert das London Eye, eines der markantesten Wahrzeichen der britischen Hauptstadt, sein 25-jähriges Bestehen. Julia Barfield, die zusammen mit ihrem verstorbenen Mann David Marks das spektakuläre Riesenrad entworfen hat, blickt auf die Themse und erinnert sich an die Anfänge des Projekts. Die Idee entstand 1993 im Rahmen eines Architekturwettbewerbs, der von der „Sunday Times“ ausgeschrieben wurde. Barfield und Marks, die zuvor einen Auftrag verloren hatten, sahen in diesem Wettbewerb eine Motivation, ihr künstlerisches und architektonisches Talent unter Beweis zu stellen.
Obwohl keiner der Vorschläge die Zustimmung der Jury fand, ließen sich Barfield und Marks nicht entmutigen. Sie setzten ihre Vision für das London Eye fort, fanden private Investoren und erhielten 1998 die notwendige Baugenehmigung von der Stadt London. Nach sieben Jahren intensiver Planung und Bauarbeiten wurde das London Eye im Frühjahr 2000 eröffnet. Ursprünglich war geplant, dass es nur fünf Jahre stehen bleiben sollte, doch es avancierte schnell zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Londons.
Architektonische Anfänge und Einflüsse
Julia Barfield, die 1952 geboren wurde und als Director von Marks Barfield Architects fungiert, ist für ihr Interesse an vernacular architecture und der geometrischen Organisation in der Natur bekannt. In ihrer Ausbildung an der Architectural Association School of Architecture in London, die sie von 1972 bis 1978 absolvierte, wurde sie von ikonischen Architekten wie Buckminster Fuller beeinflusst. Diese Einflüsse spiegeln sich in ihrer Arbeit, insbesondere beim Entwurf des London Eye, wider. Die ursprüngliche Planung sah zunächst 60 Gondeln vor, bevor die Zahl auf 32 reduziert wurde, um jeden Passagieren einen ungestörten 360-Grad-Blick auf die Stadt zu ermöglichen.
Über die Jahre hat das London Eye mehr als 85 Millionen Besucher angezogen und spielt eine zentrale Rolle bei verschiedenen Feierlichkeiten, insbesondere an Silvester. Es dient nicht nur als Attraktion für Touristen, sondern auch als Kulisse für zahlreiche Filme und Serien. Eine bemerkenswerte Anekdote ist, dass eine der Gondeln zum 70. Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. in einen stilvollen 50er-Jahre-Pub verwandelt wurde.
Betrieb und Tourismus
Das London Eye wird von Merlin Entertainments betrieben und erfreut sich großer Beliebtheit bei Touristen. Die Ticketpreise variieren, so können Tickets online ab 30 Pfund (ca. 35 Euro) und vor Ort ab 42 Pfund (ca. 50 Euro) erworben werden. Besonders bekannt ist das London Eye auch als romantischer Ort für Heiratsanträge, wobei viele Paare sich gerade am Valentinstag für einen Antrag in den Gondeln entscheiden.
Die architektonische Landschaft Londons, in die das London Eye eingebettet ist, zeigt einen faszinierenden Eklektizismus. Neben historischen Bauwerken wie dem Tower of London und der Westminster Abbey finden sich moderne Klassiker wie The Shard. Diese Mischung spiegelt Londons lange Geschichte, die geprägt ist von Zerstörung, Erneuerung und kreativer Anpassung wider. Die Stadt bleibt ein lebendiges Beispiel für innovative Architektur, in der Tradition und Moderne harmonisch koexistieren.
Das London Eye hat sich zweifellos zu einem Symbol für London entwickelt und bleibt ein zentraler Punkt der städtischen Identität.
