
Das Roxheimer Gondelfest, das jährlich am ersten Sonntag im Juli gefeiert wird, blickt auf eine lange Tradition zurück. Initiiert von der VdK Ortsgruppe Roxheim, wurde das Fest ursprünglich als Fest der „Versöhnung“ und des „Brückenschlagens“ konzipiert. Es gilt als ein kulturelles Highlight im Rhein-Pfalz-Kreis und zieht zahlreiche Besucher an.
Eine besondere Attraktion des Festivals ist die original venezianische Gondel, die als Gastgeschenk von einer Vereinigung aus Venedig überreicht wurde. Diese Gondel war bis 1962 ein Symbol der Freundschaft. Die nachgebaute Rialtobrücke ergänzt das Ambiente und steht als weiteres Symbol des Brückenschlagens zwischen Einheimischen und Gästen sowie zwischen verschiedenen Generationen.
Festlichkeiten und Traditionen
Das Gondelfest bietet seinen Besuchern eine romantische Atmosphäre, geprägt von beleuchteten Wasserfontänen und schwimmenden Kerzen. Die Rialtobrücke symbolisiert den Dialog zwischen Alten und Jungen sowie zwischen Einheimischen und Ausländern. Über die Jahre hat das Fest viele Rückschläge erlitten, jedoch auch stets neue Impulse gefunden. Ein bemerkenswerter Moment war die Wiederbelebung des Wasserumzugs im Jahr 1995, der 30 Jahre lang pausiert hatte.
Das Fischerstechen, ein Wettkampf, der ursprünglich seit 1954 stattfand, wurde ebenfalls reaktiviert. Neu in diesem Jahr ist die Bestrebung, die Kosten für die Veranstaltung zu senken, um eine breitere Teilnahme zu ermöglichen. Die Veranstalter hoffen, durch reduzierte Preise mehr Besucher anzuziehen und die Freude am Fest zu steigern, wie rheinpfalz.de berichtet.
Kultureller Hintergrund
Venedig selbst hat eine faszinierende Geschichte, die bis ins 5. Jahrhundert zurückreicht. Die Stadt gilt als Schutz vor Angreifern, was zur Besiedelung der Lagune führte. Die Gondel, die im Laufe der Jahrhunderte zu einem Statussymbol wurde, hat sich von einem einfachen Transportmittel zu einem Element des venezianischen Lebens entwickelt. Im 16. Jahrhundert waren über 10.000 Gondeln in Betrieb, die vor allem von Touristen genutzt werden, während Einheimische meist Motorboote bevorzugen, wie planet-wissen.de dokumentiert.
Die traditionelle Herstellung der Gondeln erfolgt aus sieben unterschiedlichen Holzarten, die für ihre Robustheit bekannt sind. Ein Gondelbau kostet zwischen 20.000 und 30.000 Euro, wobei die traditionelle Bauweise eine Generalüberholung nach 14 Jahren vorsieht, was die Gondeln langlebig macht. Dieses Erbe wird durch die jährlichen Lackierungen am Leben gehalten.
Das Roxheimer Gondelfest verspricht auch in diesem Jahr ein Fest der Tradition und des Dialogs zu werden. Mit der Wiederbelebung vergangener Bräuche und der Anpassung an die heutige Zeit wird es eine bedeutende kulturelle Veranstaltung im Rhein-Pfalz-Kreis bleiben.