
In der Samtgemeinde Lemförde steht die Zukunft der Ortsfeuerwehr Stemshorn im Mittelpunkt hitziger Debatten. Das Feuerwehrhaus wird als nicht zukunftsfähig eingestuft, was zu intensiven Gesprächen über verschiedene Optionen führt. Bei einer Sitzung des Feuerwehrausschusses forderte Ratsherr Henrik Storck eine nicht-öffentliche Beratung. Dieser Vorschlag wurde jedoch von Samtgemeindebürgermeister Lars Mentrup abgelehnt. Diskussionen über Alternativen wie Neubau, Erweiterung, Fusion oder sogar eine Kooperation mit der Feuerwehr Mitte in Lemförde und Quernheim wurden angestoßen, wobei die Option der Auflösung ebenfalls zur Sprache kam.
Ursprüngliche Planungen für eine Erweiterung des bestehenden Feuerwehrhauses in Stemshorn wurden aufgrund der hohen Kosten verworfen. Aktuell stehen mehrere Standorte für ein gemeinsames neues Feuerwehrhaus zur Diskussion. Gespräche mit Investoren über einen privatwirtschaftlichen Bau, den die Samtgemeinde mieten könnte, nehmen Formen an. Mentrup kündigte an, dass das Thema in der nächsten Sitzung des Samtgemeindeausschusses behandelt wird. Henrik Storck äußerte Unmut über die Entscheidung, weil Feuerwehrmitglieder nicht an der Diskussion teilnehmen dürfen.
Neuwahlen und Personalentscheidungen
Für die Feuerwehr in Stemshorn ist auch personell viel in Bewegung. Bei der Jahreshauptversammlung wurde Jannik Tomoor, 23 Jahre alt, zum neuen stellvertretenden Ortsbrandmeister gewählt. Diese Versammlung fand im Tiemanns Hotel statt, wo Ortsbrandmeister Thorsten Grönemeyer zahlreiche Kamerad:innen und Gäste der Nachbarfeuerwehren willkommen hieß. Der scheidende stellvertretende Ortsbrandmeister Burkhard Hoolt fasste in seinem Jahresbericht die Einsätze zusammen: Im vergangenen Jahr gab es zehn Einsätze, darunter mehrheitlich ausgelöste Brandmeldeanlagen und auch zwei Unfälle sowie einen vollgelaufenen Keller.
Die aktive Feuerwehrmannschaft besteht aus 29 Wehrleuten, die insgesamt 1585 Stunden in Aus- und Weiterbildung sowie bei Einsätzen geleistet haben. Grönemeyer überreichte Hoolt ein kleines Präsent als Dank für seine 12-jährige Tätigkeit in der Stemshorner Wehr. Zudem wurde Friedrich Tellmann für 40 Jahre aktive Tätigkeit geehrt. Bei den personellen Änderungen wurde Jannik Tomoor zum Hauptfeuerwehrmann und Sascha Staschull zum Löschmeister befördert. Mica Tellmann und Lucas Strathmann wurden in ihre Ämter vereidigt.
Kritik und Herausforderungen in der Feuerwehrarbeit
Gemeindebrandmeister Thomas Mengedoth kritisierte die mangelnde Einbeziehung der Feuerwehr in Diskussionen über die Zukunft der Ortsfeuerwehr. Er betonte die Notwendigkeit, Feuerwehrmitglieder in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, um effektivere Lösungen zu finden. Tobias Reimann, der Ortsbrandmeister der Feuerwehr Mitte, forderte ebenfalls schnelle Lösungen für die anstehenden Herausforderungen.
Insgesamt ist der Diskurs um die Feuerwehr in Lemförde von der Notwendigkeit geprägt, sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Entsprechende gesetzliche Anpassungen, wie sie im Brand- und Katastrophenschutzgesetz geregelt sind, könnten die Situation langfristig stabilisieren. Dazu gehören unter anderem ein gesetzlicher Anspruch auf Fortzahlung von Arbeitsentgelten für ehrenamtliche Feuerwehrangehörige während Einsätzen sowie die Modernisierung des Katastrophenschutzes.
Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um die anstehenden Herausforderungen der Ortsfeuerwehren zu meistern. Sowohl die Diskussion um die Zukunft des Feuerwehrhauses als auch die personellen Veränderungen werden die Weichen für die weitere Entwicklung der Feuerwehr in Stemshorn stellen.
Ein neuer Aufbau für die Feuerwehr wird vermehrt notwendig, damit die Sicherheit der Bürger weiterhin gewährleistet bleibt. Die Einsätze und das Engagement der Freiwilligen Feuerwehr sind für die Gemeinschaft von zentraler Bedeutung und zeigen einmal mehr, wie wichtig die Zusammenarbeit innerhalb der Wehr und mit der Gemeinde ist.