
Am 8. März 2025, einen Tag nach dem 80. Jahrestag der Einnahme der Ludendorff-Brücke in Remagen durch amerikanische Truppen, wurde die historische Bedeutung dieses Ereignisses gewürdigt. Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer bezeichnete die Brücke als „Symbol für Frieden, Demokratie und Freundschaft“, während er zusammen mit anderen offiziellen Vertretern an einer Gedenkfeier teilnahm. Diese Veranstaltung wurde vom Bildungs- und Berufsentwicklungsverband sowie dem Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen organisiert. Die Ludendorff-Brücke, ein entscheidender Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg, wurde am 7. März 1945 unerwartet von Soldaten der 9. US-Panzer-Division eingenommen.
Schweitzer und weitere Ehrengäste, darunter Landrätin Cornelia Weigand und Bürgermeister Björn Ingendahl, legten Kränze an den Brückentürmen nieder. Historiker Mike Clauss erinnerte in seiner Ansprache an die dramatischen Geschehnisse vor 80 Jahren, als bis zu 200 Menschen im Eisenbahntunnel Schutz suchten. Innerhalb eines Tages überquerten 8000 Soldaten die Brücke, die als letzte intakte Rheinbrücke in diesem Abschnitt galt, nachdem ein Sprengversuch der Wehrmacht fehlgeschlagen war.
Die Brücke als geschichtlicher Schlüssel
Der Kontext der Gewinnung der Brücke ist entscheidend für das Verständnis ihrer Rolle im Zweiten Weltkrieg. General Eisenhower hatte später erklärt, die Brücke sei „ihr Gewicht in Gold wert“, da sie den amerikanischen Truppen ermöglichte, einen stabilen Brückenkopf am Rhein zu errichten. Trotz mehrerer Versuche, die Brücke durch die deutsche Armee zu zerstören, blieb sie intakt, bis sie am 17. März 1945 durch Überlastung und Beschädigung einstürzte und dabei 28 amerikanische Soldaten das Leben kostete. In der Zeit des Angriffs waren bereits Pontonbrücken über den Rhein errichtet worden, um den Vormarsch der Truppen zu unterstützen.
Die Geschichte der Ludendorff-Brücke reicht bis ins Jahr 1912 zurück, als sie geplant und zwischen 1916 und 1918 im Rahmen des Ersten Weltkriegs erbaut wurde. Der damalige Kaiser Wilhelm II. hatte sie nach dem Generalquartiermeister Erich Ludendorff benannt. Nach ihrer Fertigstellung im Jahr 1919 hatte die Brücke zunächst nur wenig Nutzung erfahren. Die stürmischen Ereignisse von 1945 machten sie jedoch zum Zentrum eines Mythos, der die Schrecken des Krieges und den Übergang zu Frieden und Freundschaft symbolisierte.
Das Friedensmuseum Brücke von Remagen
Mit der Zeit wurde der Ort der Ludendorff-Brücke nicht nur zum Schauplatz militärischer Geschichte, sondern auch zu einem Symbol des Friedens. Bereits 1980 wurde das Friedensmuseum in den Brückentürmen eröffnet, eine Initiative von Hans Peter Kürten, der später von 1965 bis 1994 Bürgermeister von Remagen war. Kürten war es zu verdanken, dass die Erinnerungskultur an diese bedeutenden Ereignisse wiederbelebt wurde, nachdem lange Zeit kaum etwas von ihnen überdeckt wurde. Seit seiner Eröffnung ist das Museum von mehr als 800.000 Menschen besucht worden und thematisiert neben den militärischen Aspekten auch die Rolle des Friedens.
Das Museum hat auch eine Abteilung über die Kriegsgefangenenlager der US-Army in Remagen und Sinzig eingerichtet, die im Jahr 1945 viele Wehrmachtsangehörige beherbergten. In den letzten Jahren hat der neue Vorstand des Museums vermehrt Friedens- und Jugendprojekte zur Aufklärung gefördert. Aktuell ist das Museum aufgrund von Umbauten geschlossen, die darauf abzielen, die Ausstellung zu modernisieren und weiterführende Themen des Krieges und Friedens zu thematisieren.
Die Brücke von Remagen bleibt ein bedeutender Ort der Erinnerung in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und ein Mahnmal für Frieden und Versöhnung, das über die Jahrzehnte hinweg Menschen aus aller Welt anzieht. Der Gedenktag, der die Ereignisse von 1945 hervorhebt, dient nicht nur der Erinnerung an die Vergangenheit, sondern auch der Verneigung gegenüber dem unermüdlichen Einsatz für den Frieden, für den sich der Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen stark macht.
Für weitere Informationen über die Geschichte der Brücke und das Friedensmuseum lesen Sie die Berichte auf KSTA und Remagen.de.